Kunst in Kevelaer Auf den Spuren von Gerresheim

Kevelaer · Der Künstler Bert Gerresheim hat eine ganz besondere Beziehung zu Kevelaer. Er schuf 1997 das „Portal der Versöhnung“ an der Marienbasilika.

Der Künstler Bert Gerresheim erklärt in Kevelaer die Details „seines“ Portals der Versöhnung.

Der Künstler Bert Gerresheim erklärt in Kevelaer die Details „seines“ Portals der Versöhnung.

Foto: Stadt/Stadt Kevelaer

Wer den Brunnenhof an der Marienbasilika betritt, sieht es sofort: Das Portal der Versöhnung des Düsseldorfer Künstlers Bert Gerresheim. Zwischen Marienbasilika und Beichtkapelle dient es als Verbindungstüre zur Sakristei – Eine Türe mit wunderbarer Botschaft.

In Zeiten des Zweiten Weltkrieges stellte es die heimliche Priesterweihe Karl Leisners am 17. Dezember 1944 durch den französischen Bischof Piguet im KZ Dachau dar. Möglich war dies nur durch die heimlichen Kurierdienste von Imma Mack, die ebenfalls auf dem linken Teil der Tür zu sehen ist. „Dieses Tor ist mein persönliches Highlight in der Reihe unserer Gerresheim-Werke. Denn es sagt so viel aus über schlimme Weltkriegszeiten, in denen dennoch solch wunderbare Sachen passierten“, berichtet Andrea Kirk, Bereichsleiterin Tourismus im Kevelaer Marketing.

Am 26. Oktober 1997 wurde sein „Portal der Versöhnung“ feierlich eingeweiht. Und wer den Künstler kennt, weiß, welche großartigen Geschichten und Botschaften er in seinen Werken verarbeitet. Wie tief seine Gedanken und politischen und kirchlichen Weltgeschehen wandern, kombinieren und verbinden. „Seine Werke machen Kevelaer aus, sie begleiten jeden Gast auf seinem Weg durch die Stadt und die Kirchen. Darauf sind wir stolz“, meint Wirtschaftsförderin Verena Rohde.

Daher war es eine besondere Überraschung, dass der Künstler zum Jubiläum selbst nach Kevelaer gekommen war und bei einer Führung Rede und Antwort stand. So gab Gerresheim auf die Fragen von Gästeführerin Mechtild Jansen interessante Einblicke in sein Schaffen. Antworten aus erster Hand quasi, die der Gruppe das ein oder andere Ah und Oh entlockte, genauso wie ein Lächeln, wenn er von besonderen Episoden erzählte.

Zur Galeristen-Familie Janssen besteht seit vielen Jahren eine enge Freundschaft. Da ließ es sich Galerist Heinz Janssen natürlich nicht nehmen, den Künstler sowie das Gästeführer-Team des Kevelaer Marketings in seinen Räumen zu empfangen. Hier gab es weitere Gespräche und Bert Gerresheim freute sich nicht nur über das Interesse, er beantwortete auch viele spannende Fragen. „Antworten, von denen sicherlich auch die zukünftigen Teilnehmenden an den Stadt-und Themenführungen in der Wallfahrtsstadt profitieren werden“, sind sich Barbara Dicks und Andrea Kirk vom Kevelaer Marketing sicher.

Wer „auf eigene Faust“ unterwegs ist, entdeckt sie in der Innenstadt und den Kirchen immer wieder: Die Werke Bert Gerresheims. Informationen liefern Heftchen zu den einzelnen Werken, die in den Schriftenständen der Kirchen ausliegen. Und natürlich lohnt sich immer ein Besuch der Galerie Janssen am Rande des Kapellenplatzes. Denn nur hier sind in Kevelaer viele kleinere Werke des Künstlers zu sehen und zu erwerben – und viele wertvolle Informationen gibt es natürlich gratis dazu.

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