Marketing-Offensive für Wallfahrtsstadt Kevelaer wird erarbeitet Kevelaer will seine Stärken zeigen

Kevelaer · Hans-Josef Bruns, Wirtschaftsförderer der Stadt Kevelaer, stellte während der jüngsten Ratssitzung die Marketing-Strategie vor. Zu Wort kam unter anderem auch Jan Kobernuß von der Freizeit- und Tourismusberatung ift.

 Die Rutsche ist einer von vielen Anziehungspunkten im Twistedener „Irrland“. Das im Rat diskutierte Konzept sieht vor, einem Teil der Besucher auch einen Abstecher in die Kevelaerer Innenstadt schmackhaft zu machen.

Die Rutsche ist einer von vielen Anziehungspunkten im Twistedener „Irrland“. Das im Rat diskutierte Konzept sieht vor, einem Teil der Besucher auch einen Abstecher in die Kevelaerer Innenstadt schmackhaft zu machen.

Foto: Anja Settnik

Wie wollen sich Marke und Wirtschaftsstandort „Kevelaer“ künftig präsentieren und optimal die neuen Attraktionen Solegarten und Gradierwerk für alle Beteiligten integrieren? Kevelaers Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns stellte während der Ratssitzung die Marketing-Strategie vor: „Ein Spagat zwischen neuen und alten Themen“, leitete er den Spannungsbogen über zu Jan Kobernuß von der ift Freizeit- und Tourismusberatung aus Köln.

Die Agentur hatte im April 2018 repräsentativ 181 Einheimische und 342 Besucher Kevelaers interviewt. 85 Prozent von ihnen votierten für „Ja, ganz sicher würden sie Kevelaer weiterempfehlen“. Insgesamt fiel die Auswertung sehr positiv hinsichtlich der Aspekte Shopping, Kultur, Gastronomie, Freizeitangeboten und Erreichbarkeit in der niederrheinischen Stadt aus.

Bei aller Zufriedenheit zur aktuellen Einschätzung; Jan Kobernuß setzt neue Marketingziele. „Die touristische Nachfrage ausbauen, für mehr Besuchsbereitschaft sensibilisieren, und schließlich einen Anreiz für Ansiedlung von Gewerbe bieten. Marketing geht nur erfolgreich, wenn alle eng zusammenarbeiten“, kamen Impulse von ihm. Ergo sah er ergänzende Angebote für Pilger und Reisen für alle Alters- und Interessengruppen. Eine Vernetzung von der Innenstadt zur Hüls, also zum Solepark, sowie Barrierefreiheit müssen geschaffen werden. Dazu noch mehr Service rund um den Leitgedanken nach dem Motto „Gesund an Leib und Seele“ könne mit Leben gefüllt werden.

Es sei unerlässlich, so Kobernuß, die Werte und Kompetenzen Kevelaers herauszustellen, und zwar über alle medialen Kanäle. Eine Kooperation mit lokalen Akteuren wie Schulen, Vereine und Kirche sowie NRW-Tourismus sei erforderlich. In einem Zeitfenster bis 2020 dürfte ein ausgefeiltes Konzept greifen, gespickt mit Events, Kampagnen und einer ausgereiften Kommunikation.

Nur wenn alle „Rädchen“ des Gesamtwerks ineinander greifen, könne Kevelaer als attraktive Destination wahrgenommen werden. Michael Camps (CDU) fragte nach neuen zu bespielenden Themen, die neben der Zielgruppe Pilger mehr Möglichkeiten bieten, Kevelaer breiter aufzustellen. Jan Kobernuß: „Es geht darum, den Menschen den Nutzen für einen Besuch der Stadt näher zu bringen. Wir sollten nicht außer acht lassen, dass ins ,Irrland’ nach Twisteden jährlich eine Million Gäste anreisen. Wenn wir einige dieser Tagesausflügler mit Familien und auch Best-Ager zu einem Besuch in der Innenstadt bewegen können, wäre schon ein wichtiger Schritt gemacht.“

Nicole Wagner von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung präsentierte Überlegungen für die „Marke Kevelaer“, der bislang mit der Kernaussage „Wallfahrtsstadt“ warb. „Die Marke soll die besonderen Stärken unserer Stadt herausstellen, um die Wahrnehmung bei Bürgern, Unternehmen und Besuchern zu schärfen. Sie soll die Alleinstellungsmerkmale in den Fokus rücken, identitätsstiftend sein und das Wir-Gefühl stärken“, erklärte Nicole Wagner. Eine Arbeitsgruppe hatte die „Marke Kevelaer“ in Form eines Stadtlogos und eines einheitlichen Markenauftritts visualisiert. Die Ziele der Arbeitsgruppe teilten sich in vier Bereiche auf: „Was biete ich an, in welcher Eigenschaft und wie trete ich auf?“ Darauf bündelten sie drei Basiselemente. Erstens die Seele, die für Wallfahrt, Spiritualität, Mensch-Sein unter Menschen steht. Atmosphäre, Stimmung, Ausstrahlung und Faszination konnten dem Flair zugeordnet werden. Die dritte Plattform steht unter dem Leitfaden „Bewusst-Sein“ mit Stichworten wie Achtsamkeit, Ruhe finden, zu sich kommen.

Diese Facetten des neuen Markenkerns sollten Treiber und Orientierung für weitere Aktivitäten begleiten, unterstrich Nicole Wagner. Der nächste Schritt im Markenbildungsprozess sei nun die Kreation eines neuen Logos. Das Projekt „Marke Kevelaer“ ist Teil des Strategieprozesses „Wir für unverwechselbar Kevelaer“ und ist im Handlungsfeld „Standortmarketing“ angesiedelt.

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