Marketing für Kevelaer Kevelaers bunte Logo-Welt

KEVELAER · Aus einer Bürgerbefragung und deren Analyse in Workshops definieren sich eindeutige Ziele für ein frisch zu entwickelndes Markenzeichen. Ziel dabei ist die einheitliche Wahrnehmung von Kevelaer.

 Kevelaer will sich als Marke einheitlich präsentieren.

Kevelaer will sich als Marke einheitlich präsentieren.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Genau betrachtet ist die „Logo-Wüste“ der „Wallfahrtsstadt Kevelaer“ bis dato recht bunt: Es gibt Dreiecke mit Punkten, den Schriftzug „Unverwechselbar“, die Skyline oder sogar eine Kombination von allen drei Möglichkeiten. Es fehlt die einheitliche Wahrnehmung von Kevelaer als Markenkern. Diesen Umstand mit einer konsequenten Linie zu mehr Authentizität wollen die Kevelaerer im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts verändern.

Citymanagerin Nicole Wagener und Wirtschaftsförderer Heinz-Josef Bruns erläuterten, wie sie ermittelten, was exakt Kevelaer künftig von anderen Städten unterscheidet und welche neuen Botschaften an unterschiedliche Zielgruppen übermittelt werden sollen.

Die alte „Marke“ Kevelaer sei nicht schlecht, so Nicole Wagener. Es bedürfe eines „Liftings“, denn allein die Begriffe „Wallfahrtsort“ und „Unverwechselbar“ in Verbindung mit dem Stadtnamen avanciere zum Zungenbrecher.

Heinz-Josef Bruns formulierte dazu die Kernfrage: „Wie unterscheiden wir uns von anderen Städten? Klar, der Begriff Wallfahrtsstadt transportiert eine Botschaft, unverwechselbar dagegen nicht“, sagte der Wirtschaftsförderer. Aus einer Bürgerbefragung und deren Analyse in Workshops definierten sich eindeutige Ziele für ein frisch zu entwickelndes Logo. Mit der neuen überregionalen Bekanntheit wollen die Stadtwerber unter anderem über Schlagwörter wie „Vertrauen schaffen“, „Heimatgefühl stärken“, „Identität stiften“, „Leerstände vermeiden“ oder „Junge Besucher anziehen“ Leute ansprechen. Dazu müssen die anvisierten Zielgruppen wie Touristen, Bürger und potentielle Zuzügler, Unternehmer oder Wallfahrer gleichermaßen erreicht werden. Nicole Wagener: „Wir haben ein Markensteuerrad mit den wichtigsten Eigenschaften für Kevelaer definiert.“ Herzlich, gastfreundlich, lebendig, typisch niederrheinisch, weltoffen traditionell, spirituell, „Gesund an Leib und Seele“, modern-zeitlos oder wertschätzend seien Attribute, die eine modernisierte Markenkompetenz vereinen müsste. Zusammengefasst definierte die Arbeitsgruppe drei Kernelemente, nämlich „Seele, Flair und Bewusst-Sein“, die wie aus einem Guss die gesamte künftige Kommunikation begleiten soll.

„Mit dem neuen Hotel am Hülspark und der Fertigstellung des Solegartens erwarten wir einen Anstieg der Übernachtungszahlen in Kevelaer“, legte sich Bruns fest, dass sie die marketingbegleitete Wirkung des neuen Markenkerns an griffigen Zahlen ablesen möchten. Und einen wesentlichen Aspekt dürfte man bei allen Bemühungen nicht vergessen: „Die Kevelaerer Bürger selbst. Sie tragen das Kevelaer-Feeling, das was die Stadt ausmacht, nach außen.“

Das weitere Vorgehen sieht so aus, dass diverse Werbeagenturen ab Ende September 2018 angesprochen werden, sich an einem so genannten Agentur-Pitch, also einer Kurzpräsentation von kreativen Ideen, zu beteiligen, und nach einer Meinungsbildung das Logo für den Markenkern Kevelaers auszuschreiben.

Wichtig sei, dass der visuelle Auftritt einheitlich sei. Viele Puzzleteile ergeben das vollständige neue Gesamtbild, die Wallfahrtsstadt Kevelaer als starke Marke der Zukunft zu platzieren. Ein Element auf dem Weg zum großen Ganzen, so die Analyse der externen Berater, bedeutete die Neuausrichtung des bisherigen Verkehrsvereins Kevelaers.

Und zwar in gebündelter Form mit allen Einzelgruppen und Akteuren, die sich bisher in der einen oder anderen Spezialisierung um die Vermarktung oder Werbung für Kevelaer engagieren. Prinzipiell geht es um Bündelung vieler Faktoren, etwa um Optimierung der Struktur und Vernetzung, um effizienten Ressourceneinsatz, eine gemeinsame Marschrichtung einzuschlagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort