Info-Veranstaltung Fördergelder für das Dorf als „Heimat“

Twisteden · Die Informations-Veranstaltung in Twisteden zum neuen Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen war gut besucht. Angeregte Diskussion mit Ludger Holla. Die Dorfgemeinschaft wünscht sich ein neues Bürgerhaus.

 Mit den Fördergeldern des Landes könnte Twisteden weitere Akzente setzen.

Mit den Fördergeldern des Landes könnte Twisteden weitere Akzente setzen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Neue Fördergelder vom Land NRW winken Gemeinden, die sich mit kreativen Ideen um Dorferneuerung bemühen. Der Ortsvorsteher von Twisteden, Josef Kobsch, hatte in die Begegnungsstätte an der Dorfstraße geladen, um interessierte Bürger darüber zu informieren. „Ich freue mich, dass so viele gekommen sind“, sagte er zur Begrüßung der etwa 40 Twistedener, viele von ihnen Vertreter der ortsansässigen Vereine.

„Heimatförderung“ ist das Schlagwort für das neu eingerichtete Förderprogramm des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Als Vertreter der Stadtverwaltung Kevelaer referierte Ludger Holla über die Einzelheiten.

Das Konzept besteht aus fünf Elementen, womit fünf verschiedene Fördermöglichkeiten und unterschiedliche Summen gemeint sind. Den „Heimat-Scheck“ in Höhe von 2000 Euro gibt es für kleinere Maßnahmen, die sich mit dem Thema Heimat befassen, zum Beispiel Wegweiser, Infotafeln oder Ausstellungen. Mit dem „Heimat-Preis“ werden Preisgelder gefördert, mit denen Gemeinden besonderes Engagement würdigen. Einmal jährlich können hier 5000 Euro beantragt werden, die dann entweder als einzelner Preis oder in drei Kategorien ausgezahlt werden.

Um die lokale Identität einer Dorfgemeinschaft geht es bei der „Heimat-Werkstatt“. Das Projekt muss hier mindestens 40.000 Euro kosten, und Mitglieder einer Gemeinde sollten sich, wie es in der Veröffentlichung des Ministeriums heißt, in einen „offenen und identitätsstiftenden Prozess einbringen“. Das könnte zum Beispiel eine Kreativwerkstatt sein, die ein Kunstwerk schafft, mit dem sich die Dorfgemeinschaft identifiziert. Ludger Holla betonte, um ein solches Projekt zu entwickeln, sei auf jeden Fall professionelle Beratung nötig.

Dann gibt es noch den „Heimat-Fonds“ mit einer Fördersumme von mindestens 5000 und höchstens 80.000 Euro. Das funktioniert so, dass für ein bestimmtes Projekt Spender gefunden werden sollen, und das Land verdoppelt dann die jeweilige Spende. „Heimat-Zeugnis“ ist das fünfte Element der Heimatförderung mit dem höchsten Fördervolumen. Mindestens 100.000 Euro muss das Projekt kosten, und es sollte in „herausragender Weise lokale und regionale Geschichte und Tradition öffentlich präsentieren“.

Unmittelbar nach den Ausführungen von Ludger Holla begann eine rege Diskussion. Es wurden viele Fragen gestellt zur Antragsstellung, und eine Idee stand auch sogleich im Raum: Schon lange wünschen sich die Twistedener eine Erneuerung ihres Bürgerhauses. Neubau oder Sanierung, Neugestaltung des Außenbereichs – viele Gedankenspiele wurden an diesem Abend ausgesprochen.

Fest stehe, dass die Gegebenheiten für die vielen Vereine, die das Gebäude nutzen, verbessert werden müssten, so Georg Poschen, stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft Bürger-Centrum (IBC). Diese Auffassung vertrat auch Angelika Kobsch und verwies darauf, dass zum Beispiel der Musikverein dringend einen besseren Probenraum benötige.

Ludger Holla versicherte, er werde bei allen Anträgen helfen. „Das Programm ist völlig neu für uns alle, aber es ist übersichtlich und verständlich geschrieben“, sagte er abschließend.

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