Überraschung für Brautpaar in Kevelaer Segelflieger vor dem Standesamt

Kevelaer/Goch · Überraschung nach der Trauung für Sarah Georgius und Simon van Rennings in Kevelaer. Die Vereinskameraden hatten ein Flugzeug vor das Alte Rathaus transportiert.

 Nach der Trauung nahmen Sarah Georgius und Simon van Rennings im Segelflugzeug Platz, mit dabei waren auch die Kinder Nina und Nikkel.

Nach der Trauung nahmen Sarah Georgius und Simon van Rennings im Segelflugzeug Platz, mit dabei waren auch die Kinder Nina und Nikkel.

Foto: Kröll/Andre Kröll

Die Landung von Mathias Rust mit einer Cessna im Jahr 1987 auf dem Roten Platz von Moskau hat Geschichte geschrieben. Auch in Kevelaer „landete“ jetzt ein Flieger mitten in der Stadt, direkt vor dem Alten Rathaus. Allerdings war die Maschine nicht in die Wallfahrtsstadt geflogen, sondern per Anhänger am Boden zum Peter-Plümpe-Platz transportiert worden. Der Segelflieger war nämlich eine ganz besondere Hochzeits-Überraschung der Vereinskameraden für Sarah Georgius und Simon van Rennings, die sich vor dem Standesamt in Kevelaer das „Ja-Wort“ gaben.

Und auch wenn es vielleicht zum romantischen Bild vom „Flug in den Ehehimmel“ gepasst hätte, gab es anschließend keinen Start vom Peter-Plümpe-Platz. Eine Genehmigung für solche Aktionen gibt es in der Innenstadt natürlich nicht, es ging mehr um eine besondere Überraschung für das Brautpaar, die beim LSV Goch Tradition hat. „Außerdem wäre das Wetter dafür auch zu schlecht gewesen“, berichtet Stephan Becks vom LSV Goch lachend.

So nahm das Brautpaar zumindest für ganz viele Fotos im Cockpit der „LS 4“ Platz. Oft genug sitzen Sarah Georgius und Simon van Rennings hier auch in mehreren hundert Metern Höhe zusammen. Denn der 35-Jährige ist ein begeisterter Segelflieger und seine Frau gerne mit dabei, wenn er seine Runden über dem Niederrhein zieht. Kennengelernt haben sich die beiden allerdings nicht beim Fliegen, sondern schon ganz früh beim Konfirmandenunterricht in Kevelaer. Danach hatten sie sich etwas aus den Augen verloren, bis sie sich Jahre später wiedertrafen und es bei den beiden schließlich auch „funkte“.

Seit mehreren Jahren leben sie nun bereits in Twisteden zusammen. „Wir fanden, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, um auch zu heiraten“, berichtet Simon van Rennings. Schließlich hat das Paar bereits zwei Kinder. Nikkel (fast 1) und Nina (4) waren auch bei der Trauung dabei und durften vor dem Alten Rathaus mit im großen Segelflugzeug sitzen.

Die Leidenschaft fürs Fliegen liegt bei Simon van Rennings in der Familie. Schon sein Vater ist geflogen, war sogar Fluglehrer und hat seinen Sohn oft genug zu Flügen mitgenommen. Inzwischen hat dieser längst selbst einen Flugschein, ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins und startet regelmäßig vom Flugplatz in Goch-Asperden.

Dort liegt die Anlage des LSV Goch, der Mitglieder am ganzen Niederrhein hat und dem auch soziales Engagement wichtig ist. So organisiert der Verein regelmäßig einen Flugtag. An dem können Geschwisterkinder des Kinderhospizes Düsseldorf zu einem Rundflug starten. Eine solche Aktion ist auch 2023 wieder geplant. Der besondere Flugtag soll am 2. September stattfinden.

Der Luftsport in Goch-Asperden hat eine lange Tradition: Bereits 1961 starteten die ersten flugbegeisterten Segelflieger vom heutigen Sonderlandeplatz. Damals noch als LSV Gelderland. Später benannte sich der Verein dann in LSV Goch um.

(zel)
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