Kevelaer Kevelaer und Luxemburg begegnen sich

Kevelaer · Wallfahrtsrektor, Vertreter von St. Marien, Chor und Orchester eröffnen am 10. Mai Pilgerzeit in Luxemburg. Zugleich nutzt Kevelaer die Chance, sein touristisches Angebot zu präsentieren. Auch "Luxemburg-Tag" in Kevelaer geplant.

 Diese Muttergottesfigur mit Kind ist ebenso wie das Bildchen in Kevelaer eine "Trösterin der Betrübten" ( Consolatrix Afflictorum).

Diese Muttergottesfigur mit Kind ist ebenso wie das Bildchen in Kevelaer eine "Trösterin der Betrübten" ( Consolatrix Afflictorum).

Foto: privat

/ luxemburg In drei Jahren feiert die Gemeinde St. Marien das 375-jährige Bestehen der Kevelaerer Wallfahrt. Ein Grund, an die Anfänge zu erinnern und sich den Zusammenhang mit dem Luxemburger Pilgerwesen ins Gedächtnis zu rufen, finden die Verantwortlichen. Zumal, wie Rainer Killich als Sekretär der Wallfahrt sagt, die religiöse "Verwandtschaft" der beiden Marienwallfahrtsorte gerade im Nachbarland fast vergessen ist. Deshalb findet am Samstag, 10. Mai, in Luxemburg ein "Kevelaer-Tag" statt, zu dem mehrere Busse vom Niederrhein anreisen werden.

 Die Schutzmadonna mit weitem Mantel steht für die Kevelaerer Wallfahrt. Das Bildchen wird in der Gnadenkapelle aufbewahrt.

Die Schutzmadonna mit weitem Mantel steht für die Kevelaerer Wallfahrt. Das Bildchen wird in der Gnadenkapelle aufbewahrt.

Foto: Seybert

Erzbischof Hollerich von Luxemburg hält es ebenfalls für geboten, die historische Verbundenheit zwischen den beiden Wallfahrtsorten zu beleben. In Luxemburg wird seit 1626 die Muttergottes als "Trösterin der Betrübten" verehrt. Ein Kupferstich der Luxemburger Madonna, die heute in der dortigen Kathedrale zur Verehrung einlädt, wurde während des Dreißigjährigen Kriegs von Soldaten an den Niederrhein gebracht. Der Pfarrer von Geldern setzte es schließlich am 1. Juni 1642 in den vom Kaufmann Hendrik Busmann in der Kevelaerer Heide errichteten Bildstock ein. Seitdem gilt Luxemburg als die "Mutter" der Kevelaerer Wallfahrt.

Anders als in Kevelaer spielt sich das Wallfahrtsgeschehen in Luxemburg insbesondere in einer 14-tägigen Wallfahrtsoktave zwischen dem vierten und sechsten Sonntag der Osterzeit ab. Zum Abschluss dieser Zeitspanne pilgern traditionell auch alljährlich die Kevelaerer in die Mutterstadt ihres Gnadenbildes. Diese dreitägige Wallfahrt findet im Jubiläumsjahr der Kevelaerer Basilika ausnahmsweise zur Eröffnung der Oktave am Samstag, 10. Mai, statt. Weit mehr Kevelaerer als sonst werden dann in der Hauptstadt des kleinen Nachbarlandes sein, denn auch Chor, Orchester und Bläser der Basilika sowie der Kevelaerer Männergesangverein wollen anreisen, um Konzerte und Gottesdienste zu gestalten.

Auch touristisch ist einiges geplant: Auf dem zentralen "Place d'Armes" in der Altstadt werden sich Kevelaers Verkehrsverein, das Stadtmarketing und die Wallfahrtsleitung präsentieren. Am Nachmittag gibt es eine Eröffnungsandacht der Wallfahrtsoktave mit Erzbischof Hollerich, der das Luxemburger Gnadenbild gemeinsam mit den Kevelaerern in einer Prozession in die Kathedrale begleiten wird.

Die erste Festmesse wird am frühen Abend von Kevelaers Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann und den mitgereisten Musikern zelebriert und gestaltet. Im Rahmen der "Nacht der offenen Kathedralen" wollen Basilikaorganist Elmar Lehnen und der MGV ein Konzert geben. Alle, die Interesse an der Mitfahrt nach Luxemburg haben, können sich im Priesterhaus nach einer Mitfahrgelegenheit erkundigen oder Plätze in ihrem Fahrzeug anbieten (Telefon 02832 93380). Am Sonntag, 30. März, wird es übrigens im Rahmen des ersten verkaufsoffenen Sonntags in Kevelaer eine touristische Präsentation der Stadt Luxemburg geben. Eröffnet wird der "Luxemburg-Tag" in der Marienstadt um 11.45 Uhr mit einer Messe, die Luxemburgs Dompropst Georges Hellinghausen als persönlicher Gesandter des Erzbischofs in der Basilika feiern wird. Der Luxemburger Kathedralchor und Domorganist Paul Breisch werden den Gottesdienst musikalisch gestalten. Um 15 Uhr gibt es eine Festandacht mit anschließendem Orgelkonzert.

(RP)
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