Kevelaer Kevelaer übt neue und alte Heimatlieder

Kevelaer · Ob Kita-Gruppe, Schulklasse oder Nachbarschaft: Alle Kevelaerer sind aufgerufen, ihr persönliches Heimatlied vorzustellen. Volksbank und Stadtwerke buchen Bühnenhaus für einen musikalischen Nachmittag. Schöne Preise.

 Dass Rainer Niersmann (links) singen kann, war bekannt. Die Führungsriege von Volksbank, Stadt und Stadtwerken schmetterte gestern aber auch nicht schlecht. Von links: Heinz Litjens (Voba), Hans-Josef Thönnissen und Wolfgang Toonen (Stadtwerke), Ulrich Wolken (Voba) und Bürgermeister Axel Stibi.

Dass Rainer Niersmann (links) singen kann, war bekannt. Die Führungsriege von Volksbank, Stadt und Stadtwerken schmetterte gestern aber auch nicht schlecht. Von links: Heinz Litjens (Voba), Hans-Josef Thönnissen und Wolfgang Toonen (Stadtwerke), Ulrich Wolken (Voba) und Bürgermeister Axel Stibi.

Foto: Jürgen Venn

Da ließen sich die bekennenden Heimatfreunde nicht lumpen: Textsicher und stimmgewaltig schmetterten die fünf Männer auf Weisung von Kinderliedermacher Rainer Niersmann gestern das Kevelaerer Heimatlied "Dor hör ek t'hüß". Bürgermeister Axel Stibi, Stadtwerke-Chef Hans-Josef Thönnissen, sein Kollege Wolfgang Toonen sowie Volksbank-Vorstand Ulrich Wolken samt Geschäftsstellenleiter Heinz Litjens wollen allerdings nicht als Kammerchor bekannt werden. Sie werben lediglich für einen Wettbewerb, bei dem der Hauptpreis in einem schönen Nachmittag für die Bevölkerung besteht. Möglichst viele Gruppen sollen ihre Stimmen erheben und ihre Version eines Kevelaerer Heimatliedes öffentlich erklingen lassen.

"Wer sich in den nächsten Tagen durch Kevelaer bewegt, kommt nicht umhin, unsere Plakate zu bemerken", kündigte Thönnissen an. NiersEnergie Kevelaer (Tochter der Stadtwerke) und Volksbank an der Niers sind die gemeinsamen Veranstalter des Wettbewerbs, der nicht zuletzt die niederrheinische Mundart unterstützen will. Weil es das Zuhause-Gefühl stärkt, haben die Akteure nicht nur zum sängerischen Wettstreit eingeladen, sondern auch eine Broschüre mit dem Kevelaerer Heimatleid und diversen Gedichten auf Platt herausgegeben. Sie ist kostenlos zu haben und wird an den Schulen verteilt. Die Texte darin stammen von Theodor Bergmann, der von 1868 bis 1948 in der Marienstadt lebte und dichtete. Der Schuhfabrikant war überdies nach dem Krieg der erste Vorsitzende der CDU Kevelaer. "Dor hör ek t'hüß" stammt von 1910. "Und wir singen es noch heute bei zahlreichen Gelegenheiten", weiß der Bürgermeister.

Kindergartengruppen, Grundschulklassen, ältere Schüler und Erwachsene dürfen am Wettbewerb teilnehmen. Sie müssen nicht unbedingt das Kevelaer-Lied singen — eigene Beiträge sind ebenfalls möglich. Auch erwarten die Veranstalter nicht unbedingt, dass jeder Teilnehmer die Mundart beherrscht. Hochdeutsche Vorträge sind erlaubt.

Identität muss ein Heimatlied stiften und das Gefühl, dazu zu gehören. Wobei sich ausdrücklich die kleinen und großen Bewohner der Ortsteile angesprochen fühlen sollen. Unklar ist, wann die Gruppen sich der Jury stellen dürfen, denn das Konzert- und Bühnenhaus ist gut gebucht. "Kann sein, dass es Juli wird", deutet der Stadtwerke-Chef an. Start des Programms, das Karl Timmermann moderieren wird, soll um 16 Uhr sein, damit die Jüngsten nicht zu spät ins Bett kommen. Angemeldet haben müssen sich die Teilnehmer bis zum 30. April. Zu gewinnen gibt es neben dem Auftritt vor großem Publikum für die Jüngsten einen Besuch von Kinderliedermacher Rainer Niersmann, Grundschülern winkt eine Paddeltour. Ältere Schüler dürfen sich auf den Auftritt einer Band in ihrer Schule freuen. Was es für die "offene Klasse" gibt, steht noch nicht fest. Das hänge von der Art der Gruppen ab.

(RP)
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