Werbung für die Marienstadt Kevelaer sucht ein neues Logo

Kevelaer · Corporate Design heißt der werbemäßige Auftritt einer Stadt oder Firma auf Neudeutsch. Die Marienstadt lässt sich das neue Design gerade auf den Leib schneidern. Modern soll es werden, aber den Charakter betonen.

 Martin Benning, Jörn Müller, Dominik Pichler und Hans-Josef Bruns erläutern die Ideen für ein neues Logo für Kevelaer.

Martin Benning, Jörn Müller, Dominik Pichler und Hans-Josef Bruns erläutern die Ideen für ein neues Logo für Kevelaer.

Foto: Latzel

Es ist doch nur ein Logo, mag mancher sagen. Aber es ist eben das Element, das Kevelaer nach außen repräsentiert. Das quasi das Gesicht der Stadt auf Briefbögen, Internetseiten oder Werbetafeln ist. Und dieses Gesicht will die Stadt jetzt einem Facelifting unterziehen, einer Anpassung also ans Moderne. Denn die Stadt will sich mit einem einheitlichen Erscheinungsbild präsentieren. Die Agentur Benning, Gluth und Partner aus Oberhausen hat den Zuschlag für den Auftrag bekommen und arbeitet jetzt seit einigen Monaten am neuen Corporate Design für die Wallfahrtsstadt, wie das marketingtechnische Erscheinungsbild im Fachdeutsch heißt. Eine Aufgabe, die die Verantwortlichen sehr reizvoll und spannend finden, wie sie jetzt bei einem Pressegespräch erläuterten.

Eine Aufgabe allerdings, die nicht einfach ist, wie Bürgermeister Dominik Pichler erläuterte. Denn es gehe darum, den Spagat zwischen Tradition und Moderne hinzubekommen. „Seit 400 Jahren steht Kevelaer für die Wallfahrt. Doch dieser Bereich geht zurück, und wir wollen aus der Imageecke raus, dass wir eine Stadt für Senioren sind“, sagt der Bürgermeister. Auch das solle das Logo aufnehmen. Wichtig sei aber, kein Kunstprodukt zu schaffen. „Auch der Kevelaerer muss nachher sagen: Ja, das passt. Das ist meine Stadt. Das ist wie mit dem Solepark. Da ist es genauso wichtig, dass er den Kevelaerern gefällt.“

Was Kevelaerer wollen, das hat die Stadt mit Befragungen und auch dem Markenbildungsprozess zu ermitteln versucht. Unternehmen, Vereine und Kirche sind eingebunden. Erste Entwürfe gibt es, die aber noch unter Verschluss gehalten werden. Farbig soll das Logo sein, immerhin das wurde schon verraten. Am 2. Oktober sollen bei einem Workshop die Entwürfe vorgestellt und diskutiert werden. Die Entscheidung trifft am Ende dann der Rat, der im Dezember entscheiden soll.

„Es geht um ein identitätsstiftendes Gestaltungsmerkmal“, erläutert Martin Benning. „Es geht darum zu zeigen, was macht Kevelaer aus. Deutlich zu machen, wir haben viel zu bieten“, ergänzt Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. „Das wollen wir professionell zeigen und daher haben wir eine sehr professionelle Agentur beauftragt.“

Für das neue Corporate Design hatte die Stadt zu einem Teilnahmewettbewerb aufgerufen. 25 Firmen hatten sich beworben. Fünf bekamen die Möglichkeit, ihre Ideen vorzustellen. Die Oberhausener Agentur bekam schließlich den Zuschlag. „Die Agentur konnte mit ihrer Vorstellung und ihren Ideen auf allen Ebenen überzeugen“, heißt es. Doch Pichler ist Realist. „Ich weiß bereits jetzt, dass es nachher Leute geben wird, die Kritik am neuen Logo üben und sagen: Das sieht blöd aus. Es geht dabei eben auch um Geschmack, und da wird man nie alle gleichermaßen begeistern.“

Mit ein Grund für das neue Logo war auch die Tatsache, dass Kevelaer ja jetzt „Wallfahrtsstadt Kevelaer“ heißt und damit der Spruch „Unverwechselbar Kevelaer“ nicht mehr funktionierte. Auch hier soll etwas Neues gefunden werden. Und das findet der Bürgermeister gar nicht so verkehrt. „Dieses unverwechselbar konnte auch einfach umgedreht werden. Wenn irgendwas schieflief, hieß es dann immer. Das war wieder unverwechselbar Kevelaer.“

Für Vereine und Verbände soll es ein spezielles „Fan-Logo“ des neuen Designs geben. „Es ist ausdrücklich gewünscht, dass möglichst viele dieses Logo dann auch nutzen“, sagt Hans-Josef Bruns.

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