Auswirkungen der neuen Corona-Verordnung auf Kevelaer „Wir wollen kein Denunziantentum“

Kevelaer · Silvester wird das Ordnungsamt stichprobenartig öffentliche Plätze kontrollieren. Wegen des Coronavirus sollen sich möglichst wenig Menschen treffen.

 Der Verkauf von Feuerwerkskörpern ist verboten.

Der Verkauf von Feuerwerkskörpern ist verboten.

Foto: RP/Bärbel Kleinelsen

Das Thema Corona wird auch die Marienwallfahrtsstadt Kevelaer noch länger beschäftigen. Seit Mittwoch ist die neue Corona-Schutzverordnung in Kraft. Das hat auch Auswirkungen auf das Geschehen in Kevelaer.

Ratssitzung Aufgrund der Corona-Schutzverordnung hat Kevelaer seine Ratssitzung abgesagt, erklärt Bürgermeister Dominik Pichler. Zuvor gab es schon den Vorschlag der KBV. Die Ratssitzung wird voraussichtlich in die Woche nach dem 10. Januar verschoben. Die Sitzung wird mit reduzierter Personenzahl stattfinden, möglich ist auch, dass der Rat Rechte auf den Haupt- und Finanzausschuss überträgt. Wenn der ebenfalls in kleinerer Zusammensetzung tagt, würde das dem Gebot der Stunde, dass möglichst wenig Menschen aufeinandertreffen, entsprechen. Für bauliche Entwicklungen könnte es angesichts der verschobenen Ratssitzung zu einer Verzögerung kommen, erklärt Ludger Holla vom Ordnungsamt, da Entscheidungen zu Bebauungsplänen nicht etwa per Dringlichkeitsbeschluss möglich sind.

Weihnachten Auch über die Feiertage werde die Kontaktpersonennachverfolgung weiterlaufen, erklärt Holla, denn auch das Virus mache keine Pause. Man hoffe, dass sich alle auch im Privaten an die Coronaschutz-Verordnung halten, damit es nach den Feiertagen nicht zu einem erhöhten Infektionsgeschehen komme. „Ich erlebe es im Bekanntenkreis, dass man seine Verwandtenbesuche deutlich reduziert“, schildert Pichler seinen Eindruck. Es sei grundsätzlich viel Verständnis für die aktuelle Situation und die damit verbundenen Maßnahmen da.

Silvester Der Feuerwerksverkauf ist wie überall: verboten. Die Stadt wird keine „publikumsintensive Bereiche“ definieren, das bedeutet, es werden keine Plätze gesperrt, aus Sorge, dass sich dort zu viele Menschen versammeln. Man setze auf die Vernunft der Kevelaerer. „Wir hoffen, dass es keine größeren Feiern geben wird“, sagt der Bürgermeister. Man werde an Silvester und Neujahr stichprobenartige Kontrollen an den öffentlichen Plätzen vornehmen, so Holla. „Was wir nicht wollen, ist Denunziantentum“, betont Pichler. Wo es ein großes Partygeschehen gibt, werde man mit der Polizei zusammenarbeiten, so Holla. Allerdings wolle man nicht mit der Brechstange vorgehen. Man setze auf das Gespräch und Verständnis, dass es in der aktuellen Situation eine schlechte Idee ist, eine Party mit mehreren Personen zu feiern. Ob es zusätzlich noch ein Bußgeldverfahren gibt, werde im Einzelfall zu entscheiden sein. „Die letzten neun Monate haben aber gezeigt, dass das Vertrauen, das wir in die Kevelaerer haben, auch berechtigt ist“, sind sich Holla und der Bürgermeister einig.

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