Neugestaltung in Kevelaer Der Kapellenplatz ist so gut wie fertig

Kevelaer · Das „Herzstück“ von Kevelaer ist umfangreich umgebaut worden. Ziel war es, trotzdem den Charakter des Areals zu erhalten. Noch nichts getan wurde am Luxemburger Platz, es wird geprüft wie es dort weitergehen soll.

 Die Arbeiten am Kapellenplatz sind jetzt so gut wie abgeschlossen.

Die Arbeiten am Kapellenplatz sind jetzt so gut wie abgeschlossen.

Foto: Stadt/Stadt Kevelaer

Es ist nicht zu übersehen: Der Umbau des Kapellenplatzes ist so gut wie abgeschlossen. Seit Oktober 2021 wurde das Herzstück von Kevelaer erneuert, inzwischen stehen nur noch kleinere Restarbeiten an. Bei der Sanierung wurden viele Materialien wiederverwendet und aufbereitet. Denn Ziel war, den Charakter des prägenden Platzes zu erhalten. „Dazu gehören der Baumbestand und auch das Kopfsteinpflaster. Insgesamt wurde der Kapellenplatz moderner strukturiert: Mit neuen Einfassungen, einer Umgestaltung der Fläche vor der Eisdiele, neuen Beeten und einer optimierten Wegeführung“, erläutert Franz Heckens vom Bereich Stadtkernerneuerung der Verwaltung.

Inzwischen sieht der Bereich ziemlich fertig aus. Anders sieht das allerdings am Luxemburger Platz aus. Dort gab es noch keine Sanierung. „Das Planungsbüro hat damals verschiedene Entwürfe zur Umgestaltung des Luxemburger Platzes vorgestellt. Es wurde damals intensiv über den dortigen Baumbestand gesprochen“, erläutert Franz Heckens. Der Zustand der Bäume dort sei nicht gut, ein Eingriff ins Erdreich auf dem Platz würde den Bäumen und ihren Wurzeln noch mehr Schaden zufügen. Hinzu komme, dass die aktuelle Anordnung der Bäume nicht optimal sei, da es zwei Reihen sind und diese sowohl den Gastronomiebereich als auch die Fahrbahn einschränken. „Damals hat man sich dagegen ausgesprochen, in den Baumbestand einzugreifen und den Bauabschnitt Luxemburger Platz zunächst zurückgestellt“, so Heckens. „Jetzt, wo der Kapellenplatz fertig ist, müssen wir prüfen, ob und wie wir die Planung wiederaufnehmen.“

Trotz der Einschränkung der Fahrbahn sollen Kapellenplatz und Busmannstraße weiterhin von Autos befahren werden können. „An der Verkehrsführung hat sich nichts geändert und das bleibt auch so, wenn der Luxemburger Platz noch umgestaltet wird“, stellt Heckens klar.

Ziel beim Kapellenplatz war auch, ihn möglichst barrierefrei zu gestalten. Bei dem Kopfsteinpflaster eine echte Herausforderung. „Eine vollständige Barrierefreiheit wurde nicht erreicht“, so Heckens. Aber im Vergleich zu vorher sei es eine enorme Verbesserung. „Eine behindertengerechte Gestaltung hätte bedeutet, dass wir einen glatten Belag und als Leitsystem weiße Rippen- und Noppenplatten hätten verbauen müssen. Das hätte den Charakter des Kapellenplatzes komplett verändert. Als Kompromiss, der auch den Denkmalschutz einbezieht, haben wir für die Wegeführung das gleiche Material wie auf dem übrigen Kapellenplatz verwendet: Grauwacke im Kopfsteinformat.“

Aber die Steine für die Wege wurden geschnitten und haben deshalb eine ebene Oberfläche. Die Wege seien also viel ebener, aber sie heben sich optisch nicht so stark vom Rest des Platzes ab.

Die bestehende Pflasterung wurde aufgenommen und gereinigt. Die Baumwurzeln hatten die Pflastersteine an einigen Stellen angehoben. Das Pflaster wurde neu verlegt und ist jetzt wieder ebenerdig.

Ein großes Diskussionsthema im Vorfeld waren die Bäume gewesen. Einige hatten weichen müssen. Heckens betont: „Wir haben alle gesunden Bäume erhalten. Außerdem wurden auch einige neue Bäume gepflanzt. Bei der Umgestaltung wurde außerdem darauf geachtet, dass die Baumscheiben – also die freien Pflanzflächen – vergrößert wurden. So haben die Bäume mehr Raum und können mehr Regenwasser aufnehmen.“

Es wurden aber auch einige Bäume am Johannes Stalenus Platz beseitigt, die zwischen der Toilettenanlage und dem Chor der Basilika standen. „Sie hatten zu Feuchteschäden am Mauerwerk und an der Innenbemalung geführt“, erläutert Heckens. Dieser Bereich sei nun deutlich heller und offener. „Vor allem wenn man von der Basilikastraße kommt, erhält man nun einen ganz anderen Blick auf die freigestellte Kirche. Und auch die große Platane kommt jetzt viel besser zur Geltung“, meint er.

Norbert de Ryck von den Stadtwerken ergänzt: „Bei der Neugestaltung wurden Zapfstellen für die Wasserversorgung der Bäume angelegt. Diese werden nun über eine Bewässerungsanlage mit Wasser aus dem Brunnen des Priesterhauses versorgt. Die Kanalisation wurde saniert und Wasserleitungen, Gasleitungen sowie die Stromversorgung wurde erneuert.“

Wiederverwertet wurden auch die Laternen, wie de Ryck erläutert. „Wir haben die Lampen aufgearbeitet und sie optisch und technisch aufgerüstet. Die alten Glühlampen wurden durch neue LED-Technik ersetzt. Die Laternen wurden sandgestrahlt und dann mit einer neuen Pulverbeschichtung versehen. Einige Laternen wurden ergänzt, mit den gleichen Modellen.“

Zum Abschluss der Bauarbeiten soll es auf dem Kapellenplatz ein Fest geben. „Wir planen eine kleine Veranstaltung für den 22. April. Dazu werden wir die Öffentlichkeit und die Beteiligten aber noch rechtzeitig einladen.“, so Heckens.

Und das nächste Groß-Projekt in der Innenstadt steht bereits an. Im Sommer soll der Umbau des Peter-Plümpe-Platzes starten. Trotz der Diskussionen um die Mehrkosten für die Neugestaltung gehe man davon aus, dass es 2023 auf dem Areal losgeht. „Wir sind hier schon im Ausschreibungsverfahren für die Arbeiten“, sagt Heckens. Begonnen werden soll auf der Seite von der Annastraße aus.

(zel/RP)
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