Seniorenvertretungen hatten Kritik geübt, auch in Kevelaer Heizkostenhilfe: Protest hatte Erfolg

Kevelaer · Auch wer mit Pellets, Öl oder Flüssiggas heizt, soll in NRW einen Zuschuss bekommen. Seniorenvertretungen hatten gefordert, dass der Antrag auch in Papierform gestellt werden kann.

Auch wer Pellets nutzt, kann einen Heizkostenzuschuss beantragen, das ging zunächst aber nur online.

Foto: dpa/Angelika Warmuth

Es war ein echtes Ärgernis: Für die Beantragung der Härtefallhilfen des Landes Nordrhein-Westfalen, die angesichts der gestiegenen Preise für Öl, Pellets und Flüssiggas gezahlt werden können, war nur die Möglichkeit eines Online-Antrags vorgesehen. Das hatte die Landesseniorenvertretung heftig kritisiert, weil eben nicht längst alle Senioren den Antrag online abgeben können. Auch der Seniorenbeirat der Stadt Kevelaer hatte die Forderung unterstützt, Anträge auch in Papierform stellen zu können.

Nun ist das zuständige Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes zurückgerudert und hat angesichts zahlreicher Eingaben zusätzlich das papierbasierte Formular ermöglicht. „Auch die Landesseniorenvertretung NRW (LSV NRW) hatte im Zuge der Gleichbe-handlung ebenso eine Antragstellung auf Papier gefordert“, zeigt sich der LSV-Vorsitzende Karl-Josef Büscher nun zufrieden. Das Unverständnis war groß, zumal es diese „traditionelle“ Antragsform in anderen Bundesländern durchaus von Beginn an gab.

Selbstnutzende Immobilieneigentümer und Mieter, die selbst eine Feuerstätte betreiben, können sich bis zum 10. Oktober an das Servicetelefon des Landes unter 0211 86184040 wenden. „Im Einzelfall“, so das Ministerium in einer Pres-semitteilung, würden dann nach der Beratung individualisierte Papieranträge versendet. Anrufer sollten zur individuellen Prüfung eines Erstattungsanspruchs ihre Rechnungsdaten am Telefon parat haben.

„Besser als vorher, aber durchaus nicht optimal“, so kommentiert Karl-Josef Büscher das nun gewählte Verfahren, über das ihn die CDU-Landtagsabgeordnete Britta Oellers informierte, die sich mit der LSV für den Papierantrag eingesetzt hatte. Der Papierantrag wird allerdings nicht als Kopiervorlage zugesandt, sondern über das Servicetelefon werden die erforderlichen Daten – Personalien, Lieferdatum, -menge und Bruttopreis – abgefragt und dort in das Formular eingetragen. Der Papierantrag (inklusive Aktenzeichen) wird dem Antragsteller zugesandt. Den unterschriebenen Antrag mit den Kopien der Rechnungen und dem Kontoauszug mit der Belastung des Rechnungsbetrages muss der Antragsteller bis zum 20. Oktober zurücksenden.

„Wir hoffen, dass bei künftigen Antragsprojekten die Belange jener, die nicht digitalaffin sind oder keine Möglichkeit einer Hilfestellung sehen, nicht erst nach Protesten in den Fokus des Landes geraten“, so der LSV, eine Forderung, die der Seniorenbeirat Kevelaer nur unterstützen kann.

(RP)