Aktion endet Sammelaktion von Plastikdeckeln endet
Kevelaer · Der Verein „Deckel drauf“ stellt das Projekt nach sechs Jahren ein. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Es ist eine Ironie des Schicksals, doch kurz, nachdem Michael Zeiger vor wenigen Tagen zur Plastikdeckel-Sammelaktion aufgerufen hatte, traf eine ernüchternde Nachricht bei ihm ein: Die Hilfsaktion, bei der 500 Plastikdeckel eine Impfung gegen Kinderlähmung finanzieren, soll im Juni eingestellt werden. „Ich war und bin selbst sehr geschockt darüber und habe gedacht, es wäre eine Scherz-Mail“, schreibt der 41-Jährige. Doch es handelt sich nicht um einen Scherz. Denn der Verein habe sich dazu entschlossen, nach der Rotary-Convention im Juni 2019 die Sammlung der Deckel einzustellen.
Nach Angaben des Vereins seien die Preise auf dem Markt für Sekundärrohstoffe deutlich gesunken. Es konnte daher nicht mehr sichergestellt sein, dass mit 500 Deckeln der notwendige Betrag für eine Impfung zustande kommen konnte. Zudem sollen nach EU-Regelungen Deckel künftig fest mit den Flaschen verbunden werden, so dass langfristig das Sammelmaterial ausgehen könne. Zeitgleich spricht der Verein jedoch davon, „vom Erfolg überrollt“ zu werden. Das Projekt sei inzwischen so groß geworden, dass es von einer Handvoll Ehrenamtlicher nicht mehr ordentlich betrieben werden könne.
Nach dem ersten Schock reagiert Zeiger nun mit Aktionismus: „Lasst uns bis dahin einen Plastikdeckelmarathon starten – dafür müssen keine Kilometer zurückgelegt werden, nur so viele Plastikdeckel wie möglich von leeren Getränkeflaschen und von Getränkekartons gesammelt werden.“ Noch bis 7. Juni können die Deckel in den Sammelstellen in Kevelaer abgegeben werden, unter anderem im Pfarrbüro St. Antonius Kevelaer, im Pfarrbüro Twisteden, im Mehrgenerationenhaus der evangelischen Gemeinde, bei Rewe Kevelaer und im Irrland Twisteden. Die Sammlung soll am 13. Juni um 10 Uhr an die Lagerstelle Fluxana (Borschelstraße 3, Bedburg-Hau) übergeben werden.
