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Ortsgruppe ins Leben gerufen Ein Dutzend für „Fridays For Future“ in Kevelaer

Die Organisation „Fridays For Future“ der Umweltaktivisten hat in der Wallfahrtsstadt eine Ortsgruppe ins Leben gerufen. Jetzt geht es zunächst einmal vor allem darum, mehr Mitstreiter zu gewinnen und sich zu vernetzen.

 Sie wollen „Fridays For Future“ jetzt auch von Kevelaer aus agieren lassen.

Sie wollen „Fridays For Future“ jetzt auch von Kevelaer aus agieren lassen.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Von der Altersabdeckung her war es ein hoffnungsfroh stimmender Auftakt, denn die war schon ziemlich breit: Interessenten von elf bis 60 Jahren hatten sich am Freitagabend im Atelier für Kunst und Kultur eingefunden, um eine Kevelaerer Ortsgruppe von „Fridays For Future“ (FFF) ins Leben zu rufen. An der Masse hapert es allerdings noch. Neun Personen saßen zunächst im Stuhlkreis, zwölf waren es am Ende einschließlich der beiden Initiatoren Veronika Hartmann (17) aus Kevelaer und Jannik Berbalk (20) aus Pont, den der Niersexpress von Gelderns Bahnhof aus verspätet gen Norden getragen hatte.

Die Zielrichtung der neuen Gruppe ist klar: Sie will sich auf alle möglichen Arten, zum Beispiel durch Demonstrationen und andere Aktionen, für den Schutz der Umwelt einsetzen. Vier der Teilnehmer des Treffens waren wenige Stunden vorher auf die Straße gegangen und hatten beim symbolischen Spatenstich für die OW1 gegen den Bau der Straße demonstriert.

 „Fridays For-Future“-Aktivisten aus der Region protestierten gegen den OW-1-Baustart. Einige Kevelaerer waren auch dabei.

„Fridays For-Future“-Aktivisten aus der Region protestierten gegen den OW-1-Baustart. Einige Kevelaerer waren auch dabei.

Foto: ja/Latzel

Ihre Beweggründe zur Bildung der Kevelaerer FFF-Gruppe schilderten die Gründungsmitglieder bei der Vorstellungsrunde im Atelier am Johannes-Stalenus-Platz. Den Älteren kam es in erster Linie darauf an, die Jüngeren moralisch zu unterstützen. Sie betonten die Bedeutung der Bewegung. Reingard Hartmann erklärte, sie habe sich schon während ihres Studiums mit dem Thema Umwelt beschäftigt, und erinnerte daran, dass die Prognosen des „Club of Rome“, eines 1968 gebildeten Zusammenschlusses von Experten aus mehr als 30 Ländern, für das Jahr 2010 eingetroffen seien.

Eine andere Frau betonte, man müsse mit kleinen Schritten der Ohnmacht entkommen. Für ihre drei Kinder und sieben Enkel wolle sie sich einsetzen. Künstlerin Fredda Wouters wies darauf hin, dass Street Art ein Instrument sei, um das Thema ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Das Thema in die Gesellschaft zu tragen, habe schon gut geklappt, hieß es von einer weiteren Teilnehmerin. Es komme auch darauf an, „Politikern auf die Füße zu treten“.

Die größte FFF-Erfahrung in der Runde brachte Berbalk mit. Er hob im Februar die Klever Gruppe mit aus der Taufe und ist seitdem rund um die Uhr für die Initiative aktiv. FFF sei ein „dezentraler Haufen“ mit mittlerweile 700 Ortsgruppen bundesweit und dem Versuch, seine Meinung in die Politik zu bekommen. Dabei sei jede Gruppe vor Ort frei in ihrem Handeln.

Berbalk erwähnte, dass „von der CDU bis zu den Linken“ alles bei „Fridays For Future“ vertreten sei. Er machte auch deutlich, dass die Aktivisten immer auch mit Anfeindungen zu rechnen hätten. „Wir sollten aber keine Angst haben, unsere Meinung nach außen zu tragen“, meinte er.

In Kevelaer will die FFF-Gruppe zunächst versuchen, durch Mund-zu-Mund-Propaganda und eine möglichst breite Vernetzung mehr Mitstreiter zu gewinnen. Dafür werden demnächst ein Instagram-Account, eine Mail-Adresse und eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Alle diese und andere Entscheidungen wurden durch Abstimmungen in der Runde getroffen. Denn basisdemokratisches Handeln soll ein weiteres Merkmal der neuen FFF-Gruppe sein, so wie bei allen anderen FFF-Gruppen auch.

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