Nach Krieg in Ukraine Kevelaer hat 123 Geflüchtete aufgenommen

Kevelaer · Noch ist niemand in der Kroatenhalle. Das Gebäude ist aber vorbereitet, um schnell Menschen unterbringen zu können. Die Stadt bittet darum, Wohnraum zu melden.

 Viele Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine (Symbolfoto).

Viele Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine (Symbolfoto).

Foto: dpa/Petros Giannakouris

Auch die Marienstadt hat bereits eine Reihe von Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen. 123 Personen waren es am Donnerstag, wie Ordnungsamtsleiter Ludger Holla berichtete. Es handelt sich fast ausschließlich um Frauen und Kinder. Bislang sei es gelungen, alle privat in Wohnungen unterzubringen. Das sei auch ein Zeichen der großen Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Allerdings gebe es aus anderen Kommunen die Erfahrung, dass das oft nur zeitlich befristete Lösungen für zwei oder drei Wochen seien. „Danach mussten sie dann doch von der Stadt untergebracht werden. Ähnliches erwarten wir auch hier in Kevelaer“, so Holla.

Daher bereite sich die Stadt darauf vor, Menschen in größerer Zahl unterzubringen. Wie berichtet, ist dafür die Kroatenhalle gesperrt worden. Das Gebäude ist inzwischen als Unterkunft ausgestattet worden. Betten mit Matratzen stehen bereit, zudem ist mit Bauzäunen und Laken die Halle in „Zimmer“ unterteilt worden. „Da es sich überwiegend um Frauen mit ihren Kindern handeln wird, sollen sie so einen kleinen privaten Bereich haben“, sagt Holla. Jeder „Raum“ habe auch eine eigene Stromversorgung. Die Verpflegung soll über die Caritas erfolgen.

Holla erklärte, dass die Unterbringung in der Halle immer nur eine Übergangslösung sein könne. Momentan halte sich dort auch noch niemand auf. Ziel sei, möglichst alle in Wohnungen unterzubringen. Dafür brauche die Stadt dringend Wohnraum. Man sei dankbar für jedes Angebot. „Wir freuen uns über jeden Hinweis in diese Richtung“, sagt Holla.

Eine eigene große Unterkunft hat die Stadt aktuell nicht, nachdem sie den Mietvertrag im Sporthotel Schravelen gekündigt hat. Dieses Objekt ist auch nicht verfügbar, da es inzwischen verkauft wurde. Auch eine Unterbringung in der Jugendherberge wie vor einigen Jahren sei nicht möglich, da das Haus von vielen Gruppen gebucht sei.

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