Besonderes Wohnquartier in der Wallfahrtsstadt Klostergarten: Zehn Jahre Vielfalt

Kevelaer · Der Caritasverband Geldern-Kevelaer feierte den Klostergarten als Wohnquartier für Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. 150 geladene Gäste waren dabei. Der Theaterchor Niederrhein sorgte für Musik.

 Bei den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Klostergartens in Kevelaer waren unter anderem Stefan Rouenhoff, Norbert Killewald und Margret Voßeler-Deppe zu Gast. Weihbischof Rolf Lohmann hielt die Predigt in der Clemenskirche.

Bei den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Klostergartens in Kevelaer waren unter anderem Stefan Rouenhoff, Norbert Killewald und Margret Voßeler-Deppe zu Gast. Weihbischof Rolf Lohmann hielt die Predigt in der Clemenskirche.

Foto: Norbert Prümen

Der Klostergarten an der Sonnenstraße zeigte sich am Sonntag bunt: Der Innenhof war mit Sonnenblumen geschmückt, im Kreuzgang standen festlich gedeckte Tische für 150 Gäste.

Anlass der Feier war das zehnjährige Bestehen des Wohnquartiers mit verschiedenen Wohnangeboten für Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. Eingeladen waren alle Bewohner und Mitarbeiter, Vertreter des Caritasverbands sowie eine Reihe von Politikern des Kreises Kleve. 2004 übernahm der Caritasverband Geldern-Kevelaer das Gebäude-Ensemble rund um die Clemenskirche, nachdem der Orden der Clemensschwestern das Kloster an diesem Standort aufgegeben hatte. Nach mehrjährigen Umbauarbeiten wurde dann 2011 eröffnet. Man habe überlegt, ob man eine solche Feier in Corona-Zeiten überhaupt stattfinden lassen sollte, sagte Stephan von Salm-Hoogstraeten, Vorstand des Caritasverbands Geldern-Kevelaer. „Wir haben uns dann dazu entschlossen, weil unser Schwerpunkt im persönlichen Austausch und der Begegnung miteinander liegt. Ohne die Menschen wäre es nicht gegangen“, betonte er in seiner Ansprache im Klostergarten-Innenhof.

In der Clemenskirche wurde der Festgottesdienst von Weihbischof Rolf Lohmann zelebriert, zusammen mit dem Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes im Bistum Münster, Pfarrer Christian Schmitt. Lohmann betonte in seiner Predigt, dass im Wohnquartier „Tradition, Konzentration und Innovation“ die drei Säulen des Erfolgs darstellten. Die Clemensschwestern hätten den Grundstein gelegt, der Caritasverband habe den Gedanken weitergedacht sowie konzentriert und innovativ an die heutigen Bedürfnisse der Menschen angepasst.

Das besondere Konzept des Klostergarten-Quartiers besteht darin, dass hier nicht nur Wohnraum für Senioren im Sinne des „klassischen“ Altenheims angeboten wird. Es gibt auch Miet- und Eigentumswohnungen für Familien und Menschen aller Altersstufen.

Darüber hinaus gibt es ein Hotel mit einer Küche, die auch „Essen auf Rädern“ außerhalb des Klostergartens ausliefert. Diese Großküche hat eine Kapazität von 1400 Mahlzeiten pro Tag. Ein Schwerpunkt ist das Mehrgenerationenhaus. Wie die Quartiersmanagerin Jessica Sieben erklärt, gibt es hier Freizeitangebote wie zum Beispiel Yoga- und Pilates-Kurse, Sprachkurse für Migranten und weitere Bildungsangebote für die Kevelaerer.

Ein Haus für Wohngemeinschaften Demenzkranker, ein Seniorenheim und ein Kindergarten ergänzen die Palette. Um die Vielfalt der Wohn- und Lebensformen im Klostergarten zu zeigen, kamen die zahlreichen Mitarbeiter mit großen bunten Pappschildern, auf denen die Schwerpunkte des Quartiers zu lesen waren, in den Innenhof, reihten sich vor den Gästen auf, drehten die Schilder um und es fügte sich das Wort „Klostergarten“ zusammen. Dazu sang der Theaterchor Niederrhein: „You and me together“, was das Leitbild des Wohnquartiers vom solidarischen Zusammenleben zusammenfasst. „Es weht noch der Geist der barmherzigen Clemensschwestern durch Haus und Garten“ – dies sagten sowohl Weihbischof Lohmann als auch Salm-Hoogstraeten in seiner Rede.

Zwei Clemensschwestern sind auch noch leibhaftig und helfend mit dabei. Eine von ihnen, Schwester Hildegard, ist zurückgekommen. „Es hat mich interessiert, wie sich hier alles weiterentwickelt hat. Es herrscht hier ein gutes Miteinander“, sagte sie. Sie hilft als Küsterin in der Clemenskirche, besucht Bewohner, formuliert Gebetsangebote und gestaltet Gottesdienste.

Das gelebte Miteinander im Klostergarten, das an diesem Tag alle Redner betonten, war spürbar im Innenhof und an den Tischen im Kreuzgang: lächelnde Gesichter, fröhliche Gespräche, eine festliche Stimmung an einem Ort, an dem sehr viele Menschen sich zu Hause fühlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort