Die Radarfallen im Kreis Kleve Bald zweiter Blitzer in Kervenheim

Kreis Kleve/Kervenheim · Mit den dann insgesamt 30 fest installierten Radarkästen überwacht der Kreis die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Hinzu kommen mehrere Fahrzeuge, die an verschiedenen Stellen im Kreis blitzen.

„Achtung Radarkontrolle“ steht auf dem Schild in Kervenheim Richtung Autobahn. Doch der Blitzer steht noch immer nicht. 
  RP-Archivfoto: Evers

„Achtung Radarkontrolle“ steht auf dem Schild in Kervenheim Richtung Autobahn. Doch der Blitzer steht noch immer nicht. RP-Archivfoto: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es ist erst einmal nur eine Vermutung: In nächster Zeit könnte beim Kreis Kleve ordentlich die Kasse klingeln. Denn im ersten Quartal soll endlich die neue Radaranlage in Kervenheim an der Schloss-Wissener-Straße aufgestellt werden. Und hier werden dann in den ersten Tagen vermutlich jede Menge Autofahrer in die Blitzerfalle gehen. Denn auf dem Zubringer zur Autobahn ist die Radaranlage schon seit Monaten angekündigt. Damit will der Kreis Kleve die Kreuzung mit der Winnekendonker Straße sicherer machen. Die ist nämlich ein Unfallhäufungspunkt, immer wieder kracht es hier. Vor einiger Zeit war dort sogar der Bürgerbus verunglückt. Daher soll ein Starenkasten aufgestellt werden. Das Schild mit der Aufschrift „Radarkontrolle“ steht auch bereits seit Monaten. Was fehlt, ist allerdings die Anlage selbst. Denn zunächst gab es Lieferprobleme, jetzt muss man warten, bis es mit der Witterung passt, um das Gerät aufzustellen. Doch eben diese lange Wartezeit könnte für den unverhofften Geldsegen sorgen. Denn längst glauben viele Autofahrer dem Warnschild nicht mehr und fahren einfach mit hoher Geschwindigkeit Richtung Autobahn weiter. Für sie wird es ein böses Erwachen geben, wenn es dann in einiger Zeit an der Stelle tatsächlich blitzt.

Zuständig für die Radarfallen ist der Kreis Kleve. Er betreibt aktuell 29 stationäre Starenkästen. Die Anlage in Kervenheim wäre dann also der 30.

Bislang gibt es 29 Starenkästen im Kreis, in Kervenheim steht bislang einer, ein weiterer kommt hinzu.

Bislang gibt es 29 Starenkästen im Kreis, in Kervenheim steht bislang einer, ein weiterer kommt hinzu.

Foto: Latzel

Hinzu kommen mehrere Fahrzeuge, die auf diversen Straßen im Kreisgebiet die gefahrenen Geschwindigkeiten überprüfen.

Die stationären Geschwindigkeitsmessanlagen, wie sie im besten Verwaltungsdeutsch heißen, verteilen sich fast über das gesamte Kreisgebiet. Nur in Weeze und Geldern seien keine aufgestellt, sagt Keuken. Dafür stehen an den Straßen in Kleve und Wachtendonk drei und in Straelen sogar vier Starenkästen, in Kalkar, Goch, Kerken, Rees, Uedem und Kevelaer sind es jeweils zwei, listet der Kreis Kleve. Man sollte sich aber nicht von den hohen Säulen an den Bundesstraßen irritieren lassenund denken, dass dort ebenfalls die Geschwindigkeit gemessen werde. Dem ist nämlich nicht so, sagt der Kreis: „Die vier Meter hohen und blau gekennzeichneten Säulen, die auf manchen Straßen auch im Kreis Kleve sehen, sind keine Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen. Es sind Kontrollsäulen der Toll Collect GmbH, die ausschließlich die Einhaltung der LKW-Maut überprüfen“, versichert die Kreisverwaltung.

„Jahr für Jahr sterben Menschen auf unseren Straßen, viele werden – teilweise lebensgefährlich – verletzt. Dabei zählt zu schnelles Fahren zu den Hauptunfallursachen“, begründet die Verwaltung die Überwachung. Die Sicherheit im Straßenverkehr hänge von zahlreichen Entscheidungen und Maßnahmen ab. Hierzu zähle dann eben auch, dass die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit überwacht werde. Zumal gerade überhöhte Geschwindigkeit immer wieder zu Unfällen führe.

Zu diesen festen Messstellen kommen die mobilen Radarfallen. „Auf Basis von Einsatz- beziehungsweise Schichtplänen werden bis zu drei Messfahrzeuge eingesetzt, die mit unterschiedlicher Messtechnik ausgerüstet sind“, sagt Keuken. Die Fahrzeuge werden, so die Kreissprecherin weiter, kreisweit an unterschiedlichen Messstellen zu unterschiedlichen Zeiten eingesetzt. „Die Polizei wird über die Einsatzpläne informiert. Eine gesonderte Abstimmung der Messzeiten mit Polizei und Kommunen erfolgt nicht“, sagt Keuken.

Gemessen wird an zuvor festgelegten „besonderen Gefahrenstellen“. Dabei handele es sich insbesondere um Stellen mit bereits bestehender Unfallhäufung oder um Stellen, an denen aus anderen Gründen eine erhöhte Unfallgefahr angenommen werden müsse. „Dies können beispielsweise Streckenabschnitte sein, die vermehrt von Fußgängern sowie Radfahrern genutzt werden oder die in der Nähe von Schulen, Kindertageseinrichtungen oder Senioreneinrichtungen liegen“, erklärt Keuken. Sie betont nochmals: „Die Durchführung von Geschwindigkeitskontrollen ist ein wichtiger Beitrag für mehr Verkehrssicherheit und weniger Unfälle und vor allem weniger Unfallopfer im Kreis Kleve“.

Die Übersicht der so genannten „Gefahrenstellen“ auf der Internet-Seite des Kreises sei kein starres Verzeichnis. „Regelmäßig werden weitere Standorte von der Unfallkommission, der Polizei, den Städten und Gemeinden und den Einwohnern im Kreis Kleve vorgeschlagen“, so der Kreis. Diese würden anschließend hinsichtlich der rechtlichen und technischen Realisierbarkeit geprüft und gegebenenfalls in das Verzeichnis aufgenommen. Nur so könne den Bedürfnissen aller Betroffenen und insbesondere der schwächeren Verkehrsteilnehmer ausreichend Rechnung getragen werden, erklärt Keuken.

Zu den vom Kreis gelisteten Gefahrenstellen gehören nicht nur überörtliche oder Kreisstraßen, sondern auch Nebenstraßen oder innerörtliche Straßen wie beispielsweise die Frankenstraße oder die Brabanterstraße in Kleve.

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