Glückwunsch „Ich danke Gott für die Berufung“

Kevelaer · Bruder Klaus ist Kevelaer und der Basilika eng verbunden. Heute wird er 85 Jahre alt. Ein Rückblick auf die Anfänge seines Wirkens und die vielen Begegnungen.

 Bruder Klaus geht oft zum Gnadenbild auf dem Kapellenplatz, denn das Priesterhaus gegenüber ist zu seinem Zuhause geworden.

Bruder Klaus geht oft zum Gnadenbild auf dem Kapellenplatz, denn das Priesterhaus gegenüber ist zu seinem Zuhause geworden.

Foto: Müller

Ende August 1956 machte sich ein 19-Jähriger aus Hemleben in Thüringen auf nach Köln zum 77. Deutschen Katholikentag. In seiner Hosentasche eine Adresse in Münster. Der junge Mann: Ludwig Pittermann. Die Gemeinschaft der Gläubigen, der Aufbruch in ein neues Leben – was auch immer das Gefühl war, das während des Katholikentages entstand und den jungen Ludwig den Zug nach Münster nehmen ließ: Durch den Katholikentag vor 66 Jahren wurde aus Ludwig Pittermann Bruder Klaus, der Mensch, den viele für seine Fürsorge, Treue und sein Gemeinschaftsgefühl schätzen.

 Bruder Klaus wurde am 16. Mai 1937 in Ochsengraben/Sudentenland, im heutigen Tschechien als Ludwig Pittermann geboren. Er wuchs in Hemleben in Thüringen, als fünftes von insgesamt sechs Kindern auf. Seine Familie stammte eigentlich aus dem heutigen Tschechien und wurde nach dem Krieg vertrieben. 1956 kam er zu den Canisianern. Sein Ordensname ist abgeleitet von Nikolaus von Flüe. Bruder Klaus feiert in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag.

„Ich danke Gott für die Berufung“, sagt Bruder Klaus heute über sein Leben in der Brüdergemeinschaft der Canisianer. Nach einigen Jahren in Münster – er versah Küsterdienste im St. Paulus Dom und St. Stephanus – ist er Kevelaer und der St. Marien Basilika seit 1972 besonders verbunden, bis 2003 als Küster.  

Seine Berufung ist die Fürsorge: Als verantwortlicher Sakristan der Marienbasilika hat er große Gottesdienste für ungezählte Wallfahrtsgruppen zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Er bereitete besondere Gottesdienste an Wallfahrtstagen, wie den Papstbesuch 1987 vor, ebenso den Besuch von Mutter Theresa von Kalkutta und den großen internationalen Marianischen Kongress.

In diesen 32 Jahren wurden auch die Malereien der Basilika restauriert und im Langhaus ergänzt sowie die Neugestaltung der Vierung durchgeführt. „Blühe, wo Gott Dich hingepflanzt hat“, kann man den Heiligen Franz von Sales zitieren. Man kann wirklich sagen, dass Bruder Klaus in Kevelaer aufgeblüht ist und diesen Ort aufblühen hat lassen durch sein Wirken. Die ganze Blumenpracht des Gartens, besonders die schönen Rosen wurden unter seiner Ägide zum Schmuck der Basilika. So wie Bruder Klaus für die Schönheit des Gotteshauses sorgte, so liebevoll betreute er später die Kranken. Bruder Klaus steht für die Tugenden der Ordensgemeinschaft.  „Eine Ordensgemeinschaft wie die unsere und andere Gemeinschaften leben davon, dass es Menschen gibt, die mehr tun, als sie müssen. So ein Mensch ist Bruder Klaus“, sagen seine Mitbrüder und viele, die ihn kennen.

Stock und Rosenkranz, sind die Attribute des Heiligen Bruders Klaus von Flüe. Diese Zeichen sind auch für Bruder Klaus im Alltag wichtig geworden. Den Stock hat er inzwischen mit dem Rollator ausgetauscht und so kennt man ihn auf dem Kapellenplatz und im Stadtbild von Kevelaer. Den Rosenkranz betet er für die Anliegen der Kirche, der Welt und sicher für die Bewohner der Stadt Kevelaer.

Seinen 85. Geburtstag am Montag den 16. Mai wird Bruder Klaus mit seinen Mitbrüdern, der Hausgemeinschaft des Priesterhauses, der Familie und alten Wegbegleitern feiern. In den fast 50 Jahren, die Bruder Klaus in Kevelaer lebt, ist er vielen Kevelaerern begegnet, vor allem den ehrenamtlichen Helfern in der Basilika und den vielen Messdienern, die sich dankbar an die gemeinsame Zeit erinnern.

„Erinnerung ist die Dankbarkeit des Herzens“, dieses Wort von Romano Guardini drückt das aus, was viele Wallfahrer und Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Marien sicher an diesem Freudentag empfinden.

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