Konzert Boogie Woogie im Hotel „Goldener Löwe“

Kevelaer · Die Reihe Jazz im Löwen bringt dieses Mal die Zuschauer mit Boogie Woogie in Stimmung.

 Mit Kontrabass, Gitarre und Schlagzeug – die Boogie Woogie Company in Aktion in Kevelaer.

Mit Kontrabass, Gitarre und Schlagzeug – die Boogie Woogie Company in Aktion in Kevelaer.

Foto: Veranstalter

Das letzte Konzert vor der Sommerpause der Reihe „Jazz im Löwen“ war so richtig nach dem Geschmack des Publikums.

Mit der Boogie Woogie Company Cologne wurde eine Band präsentiert, die in diesem Jahr ihr 55-jähriges Bestehen feiert. Und nicht nur das, es spielten mit Bandleader, Gitarrist und Sänger Ali Claudi sowie Schlagzeuger Kalle Hoffmeister auch noch zwei Gründungsmitglieder auf der Bühne im „Löwen“.

Das unter dem Motto „Let the good times roll” angekündigte Konzert begann stürmisch mit dem Boogie Woogie „Down the Road a Piece“ von Don Raye. Ein ideales Stück als Aufwärmnummer für den Pianisten Daniel Paterok, der mit seinen 33 Jahren das Durchschnittsalter der Bandmitglieder deutlich senkt.

Das Klavier dröhnte, hämmerte und die Hände des Pianisten flogen über die Tasten. Das ist es, was das Publikum vom Boogie Woogie erwartet, viel Temperament und pure Lebensfreude.

Zum Programm an diesem Abend zählten rund zur Hälfte Boogie-Standards auf Bluesbasis. Ob der „Choo Choo Ch’ Boogie“ von Louis Jordan, der „Swannee River Boogie“ von Albert Ammons oder der Boogie „Roll’ em Pete“ von Pete Johnson, ein Ohrenschmaus genialer Jazz-Oldies mit Fingerfertigkeit, Rhythmus-Gefühl und Shuffles, die begeisterten.

Den übrigen Teil des Konzerts füllte die Band mit Blues, Swing, Soul und Rock’n‘Roll. Ob Eigenkompositionen oder Kompositionen von Gershwin, Waters oder Troope, das war tolle Musik zum Zurücklehnen und Genießen.

Ali Claudi ist auch mit seinen fast 77 Jahren immer noch der „wieselflinke“ Gitarrist, der mit vielen Ideen und einem ausgeprägten Blues-Feeling vielen Stücken seine besondere Note verleiht.

Paul G. Ulrich am Bass brachte das erstaunliche Kunststück fertig, nach schnellen Walking-Linien übergangslos in einem gestrichenen Bass-Solo zu glänzen. Kalle Hoffmeister traktierte mit Stöcken, Besen und Schlegeln ebenso meisterhaft das Schlagzeug, wenn auch leider manchmal etwas zu laut.

Stahlende Gesichter gab es beim Publikum nach der Zugabe „Route 66“. Es hinderte die Musiker trotz großem Applaus nicht daran, nach drei Stunden Unterhaltung von der Bühne zu gehen.

(RP)
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