Vorfall in Kevelaer Frau überweist vierstellige Summe an WhatsApp-Betrüger

Kevelaer · Eine Frau aus Kevelaer ist auf Betrüger hereingefallen. Die hatten sich als ihre Tochter ausgegeben. Die Frau fiel darauf rein. So funktioniert die Masche.

Betrüger nutzen oft WhatsApp, um Leute hereinzulegen (Symbolfoto).

Betrüger nutzen oft WhatsApp, um Leute hereinzulegen (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Immer wieder warnt die Polizei vor Trickbetrügern am Telefon, immer wieder fallen doch Menschen darauf herein. Das liegt auch daran, dass die Methoden immer perfider werden. Diese Erfahrung musste jetzt eine 68-jährige Frau aus Kevelaer machen. Sie hatte am Montagnachmittag eine WhatsApp-Nachricht bekommen. Angeblich kam diese von ihrer Tochter, mit der Bitte, sie bei der Begleichung einer Rechnung zu unterstützen, berichtet die Polizei.

Perfide: Die angebliche Tochter hatte bereits vier Tage zuvor eine Nachricht mit ihrer neuen Nummer geschickt. Die Seniorin hatte diese in ihren Kontakten abgespeichert. Daher schöpfte sie auch keinen Verdacht, dass die Nachricht nicht von ihrer Tochter stammen könnte. Weil sie natürlich helfen wollte, überwies die 68-Jährige die geforderte Summe. Laut Polizei handelte es sich um einen niedrigen vierstelligen Betrag.

Als sie allerdings unmittelbar nach der Überweisung die nächste Nachricht bekam, wurde die Kevelaerin stutzig. Denn jetzt sollte sie noch einmal Geld überweisen. Die Seniorin wurde misstrauisch und schaltete de Polizei ein. Die fand schnell heraus, dass die Tochter gar nicht um eine Überweisung gebeten hatte. Die 68-Jährige war auf Betrüger hereingefallen. „Hier wird die Hilfsbereitschaft Familienangehöriger schamlos ausgenutzt. Denn bei dieser Masche setzen die Betrüger darauf, dass die Mutter ihre Tochter unkompliziert unterstützt“, so Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Woher die Betrüger die Nummer der Frau hatten, sei offen und Bestandteil der weiteren Ermittlungen.

Dass sich die Betrüger als Tochter ausgaben, sei vermutlich ein reiner Schuss ins Blaue gewesen. „Die Täter verschicken die Nachrichten einfach auf gut Glück und hoffen darauf, jemanden zu erreichen, der tatsächlich eine Tochter hat“, so die Polizeisprecherin.

Ihr dringender Appell lautet: „Sollten Sie per WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Handynummer um Begleichung offener Rechnungen gebeten werden, dann kommen Sie dieser Bitte nicht nach.“ Unbekannte Telefonnummern sollte man nie ohne persönliche Rücksprache in den Kontakten speichern. Auf keinen Fall sollte Geld an unbekannte Personen überweisen oder Kontodaten herausgegeben werden.

„Sollte sich der Absender der Nachricht als Familienmitglied ausgeben, dann sollte man diese Angabe prüfen, indem man nachfragt“, so der Tipp der Polizistin. Am besten sollte man auf solche Nachrichten gar nicht erst reagieren. Hierbei handele es sich um eine der Kriminalpolizei bekannte Betrugsmasche.

„Weisen Sie Ihre Familienangehörigen, Freunde und Nachbarn auf diese Betrugsmasche hin und geben Sie diese Verhaltenshinweise an Ihre Eltern und Großeltern weiter“, rät die Beamtin.

(zel)
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