Kevelaer Kevelaer beteiligt sich an der Aktion „Notstand der Menschlichkeit"

Kevelaer · Bundesweit hat die Aktion „Seebrücke“ zu Aktionen am 6. Juli aufgerufen. Bereits am Vorabend, Freitag, 5. Juli, wird es unter dem Dach dieser bundesweiten Seebrücke-Aktion „Notstand der Menschlichkeit“ in Kevelaer von 17 bis 18.15 Uhr eine Solidaritätsbekundung geben.

 Auf die Arbeit der Seenotrettung wird mit einer besonderen Aktion in Kevelaer aufmerksam gemacht.

Auf die Arbeit der Seenotrettung wird mit einer besonderen Aktion in Kevelaer aufmerksam gemacht.

Foto: APH

Die Menschlichkeit,das Engagement für Menschenwürde, Freimut, Toleranz und Solidarität müssen wieder „entfesselt“ werden. Dafür will Kevelaer eintreten. „Für eine Stadt, die sich die Consolatrix afflicorum, die Trösterin der Betrübten, zur Schutzpatronin erwählt hat, ist diese Aktion nahezu eine Verpflichtung“, so Mitinitiatorin Dr. Elke Kleuren-Schryvers.

Die „Seebrücke“ ist eine internationale Bewegung, getragen von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft. Die „Seebrücke“ solidarisiert sich mit allen Menschen auf der Flucht und fordert die europäische Politik auf, für sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen zu sorgen. Die Initiative entstand als Reaktion auf die Vorkommnisse um das Rettungsschiff „Lifeline“. Es war im Juni mit mehr als 200 aus Seenot geretteten Menschen tagelang ohne Anlege-Erlaubnis im Mittelmeer getrieben. Jetzt fällt der Blick auf das aktuelle Geschehen: Die deutsche Kapitänin der Seawatch 3, Carola Rackete, wurde verhaftet.

Initiiert wurde die Kevelaerer „Seebrücke“-Aktion von der Stiftung „Aktion Pro Humanität“ (APH) und dem Runden Tisch Flüchtlinge. Mit im Boot sind unter anderem Bürgermeister Dominik Pichler, Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, die evangelische Pfarrerin Karin Dembek und Pfarrer Burau. Kurze Statements und ein Flashmob von Worten zur Flucht werden auf dem Kapellenplatz zu hören sein. Vereine, politische Gruppierungen, Kirchengemeinden, Familien - alle sind eingeladen, sich anzuschließen. Der Auftakt wird am Freitag, 5. Juli, gegen 17 Uhr, auf dem Roermonder-Platz sein. Eine ungewöhnliche Kunst-Aktion wird das Thema aufgreifen und zum Kapellenplatz führen. Mit dabei sind die „Seewerk“-Künstler Dini Thomsen (Bedburg-Hau) und Bildhauer Frank Merks (Galerie „Das Seewerk“, Moers). Als weithin hörbares Zeichen ist das Läuten möglichst aller Kevelaerer Kirchenglocken gegen 18 Uhr angedacht. Es soll ein Mahnläuten „gegen Gleichgültigkeit und Abschottung“ sein. Elke Kleuren-Schryvers: „Glocken der Solidarität und Menschlichkeit.“

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