Kevelaer Kevelaer: Aldi bald an der B 9?

Kevelaer · Nach mehreren gescheiterten Anläufen versucht erneut ein Investor, an der Ecke B 9 / Lindenstraße ein Bauprojekt zu realisieren. Bislang steht das Einzelhandelskonzept den Plänen entgegen. Abweichung wird erwogen.

 Die Kreuzung B 9 / Lindenstraße ist eine der Hauptzufahrten in die Stadt. Die Optik ärgert viele Kevelaerer.

Die Kreuzung B 9 / Lindenstraße ist eine der Hauptzufahrten in die Stadt. Die Optik ärgert viele Kevelaerer.

Foto: seyb

Alle Jahre wieder — kommt das Thema "Bebauung des ehemaligen Terporten-Geländes" auf. Nachdem frühere Vorhaben an verkehrsplanerischen Bedenken und der Zielsetzung des Einzelhandelsgutachten gescheitert waren, gibt es jetzt einen erneuten Vorstoß. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung gibt es einen Tagesordnungspunkt "Bebauungsplan Kevelaer Nr. 41n (Klever Straße)": Ein Investor beabsichtigt, auf dem Gelände Lindenstraße / Ecke B 9 ein Bauvorhaben zu realisieren.

Drei Ideen hat der Antragsteller, der namentlich nicht genannt wird, alternativ zu bieten: Er möchte entweder ein Schnellrestaurant in Kombination mit einer Tankstelle bauen, Aldi ansiedeln oder ein Fachmarktcenter mit den Bereichen Drogerie, Textil und Schuhe errichten. Das Einzelhandelskonzept, das der Rat im November 2008 beschlossen hat, steht jedoch all diesen Plänen entgegen. Das Konzept hat den Zweck, im Sinne der städtebaulichen Entwicklung zentrale Versorgungsbereiche vor ungewollter Konkurrenz zu schützen. Deshalb waren frühere Bestrebungen, einen Supermarkt (Aldi) oder die Sandwich-Kette "Subway" anzusiedeln, gescheitert.

Das alte Terporten-Gelände mit einer direkten Zufahrt an die B 9 anzubinden, was für die Errichtung einer Tankstelle zwingende Voraussetzung sein soll, hält die Stadt für ausgeschlossen. Der Landesbetrieb Straßenbau habe dies auf Anfrage konsequent abgelehnt. Bleiben also die Optionen "Aldi" (gleich gegenüber liegt Lidl) oder Fachmärkte. Zumindest für den großen Discounter müsste vom Einzelhandelskonzept abgewichen werden. Bei den Fachmärken käme es aufs Sortiment an. Ohne weiteres möglich wären unter anderem Sanitär, Elektro-Großgeräte, Büromöbel oder Pkw-Zubehör.

"Aldi anzusiedeln scheint mir vernünftig. Der Markt ist an der Weezer Straße sicherlich nicht optimal untergebracht und würde in der Nähe von Lidl einen vernünftigen Standort haben", sagt Klaus Sadowski, FDP-Fraktionschef. Damit es sich nicht um "den Anfang vom Ende" handele, solle vom Einzelhandelskonzept aber nur an dieser einen definierten Stelle abgewichen werden. Günther Krüger, Fraktionschef der KBV, warnt ebenfalls vor einer "Durchlöcherung" des Konzepts, könnte sich jedoch mit einer einmaligen Ausnahme für Supermarkt oder Fachmärkte anfreunden. "Auf dem Gelände sollte endlich mal etwas passieren."

Nicht viel anders klingt, was Ralf Angenendt, SPD-Fraktionsvorsitzender, sagt: "Es geht um die Entwickluntg der Stadt Kevelaer. Da müssen wir gut überlegen, ob wir eine Ausnahme von der Regel zulassen. Da müssen schon gute Begründungen her. Das Konzept sollte nicht aufgeweicht werden. Wir werden das in der Fraktionssitzung besprechen."

(RP/rl)
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