Kevelaer KBV will junge Familien unterstützen

Kevelaer · Die KBV regt die Umsetzung des "Monheimer Modells" in Kevelaer an. Dabei geht es um aufsuchende Hilfen für junge Familien: Durch frühzeitiges Erkennen von Überforderung soll Vernachlässigung vorgebeugt werden.

Im jüngsten Jugendhilfeausschuss hatte auch die SPD-Fraktion nachgefragt, welche präventiven Maßnahmen die Stadt im Bereich der Familienhilfe ergreift und ob es möglich sei, dem Jugendamt dafür mehr Geld zur Verfügung zu stellen.

Dr. Dieter Kopka ist Hausarzt in Kevelaer und sachkundiger Bürger für die KBV. Er erläuterte der Redaktion, warum es seiner Meinung nach notwendig ist, jungen Eltern Hilfen an die Hand zu geben. "Wir haben heute viel mehr schwierige Familienverhältnisse als früher, zu viele jugendliche, oft allein erziehende Mütter.

Sie kommen mit sich selbst noch nicht zurecht und sind mit der Erziehung oft überfordert." Kopka ist der Ansicht, Mitarbeiter des Jugendamtes müssten die schwangeren Frauen besuchen, ihnen ein Begrüßungspaket aushändigen und ihnen erklären, wo sie für welches Thema Ansprechpartner finden.

Diese Aufgabe sollte – aus rechtlichen und fachlichen Gründen – nicht von Tagesmüttern erledigt werden. "Aufgesucht werden müssen alle künftigen Mütter. Niemand darf sich diffamiert fühlen. Bei einem Anfangsverdacht muss die Familie erneut besucht werden." Kopka regt an, dass auswärtige Fachleute, die auf diesem Gebiet bereits arbeiten, das Projekt im Jugendhilfeausschuss vorstellen und später ein Workshop zum Thema stattfindet. Vorsorge, auch wenn sie Geld koste, sei günstiger als irgendwann eine Heimunterbringung.

(RP)
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