Kevelaer KBV vermisst Kompetenz bei Kevelaers Stadtplanung

Kevelaer · Wichtigstes Wahlkampfthema ist für die Bürgervereinigung die Finanzlage der Stadt. Partei unterstützt Bau des Gradierwerks.

Die Kevelaerer Bürgervereinigung (KBV) macht sich große Sorgen um die Finanzlage der Stadt und hat dies auch einmal mehr zum wichtigsten Wahlkampfthema erklärt. Dabei fühlt sich die Wählervereinigung durch die mahnenden Worte von Kämmerer Ralf Püplichuisen bestätigt. Karl Renard, der KBV-Vorsitzende, erklärt: "Es sieht schlecht aus in den kommenden Jahren. Die Gemeindeprüfungsanstalt rät uns zu dreiprozentiger Kürzung aller freiwilligen Leistungen, zum Personalabbau und zu Grundstücksverkäufen."

Die Parkgebühren, die etwa die FDP abschaffen will, rät die KBV zu erhalten, weiter sollten städtische Grünflächen weniger pflegeintensiv gestaltet werden und die Bürger mehr für Aufgaben zahlen, die der Bauhof oder die Verwaltung für sie leisten. Den Vorwurf, die Stadt unattraktiv zu machen, wenn Infrastruktur und Service zurückgefahren würden, findet die KBV nicht gerechtfertigt. Renard: "Wir müssen Schulden tilgen, um uns danach wieder mehr leisten zu können - zum Beispiel das Hallen- und das Freibad."

Dass sie die Rathaus-Komplettsanierung für einen großen Fehler hält, daraus hat die KBV nie ein Geheimnis gemacht. Ein Neubau auf anderer Fläche wäre laut Renard günstiger oder zumindest wirtschaftlich sinnvoller gewesen. Doch das ist Vergangenheit: "Jetzt müssen wir sehen, dass der Peter-Plümpe-Platz neu gestaltet wird. Auch dabei ließe sich Geld mit dem Verkauf der Grünfläche neben der Verwaltung verdienen, denn der Platz muss fraglos bebaut und damit belebt werden." Möglichst viel Parkraum soll dennoch erhalten bleiben. Wie die Mehrheit der Parteien in Kevelaer unterstützt die Wählervereinigung den Bau des Gradierwerks. "Aber nur, wenn ein Grundstücksverkauf als Gegenfinanzierung gelingt", betont Paul Verheyen, der stellvertretende Vorsitzende.

Empört ist die KBV über die Aussicht, dass die Stadt eventuell einen weiteren Prozess verliert, weil sie mit dem Investor ConX, der Pläne für den Antwerpener Platz entwickelt hat, nicht einig wird. Das sei ja schon mehrfach passiert, erinnert Renard an das Terpoorten-Gelände oder die Ansiedlungen von Lidl oder Burger King. Mehr Kompetenz für die Abteilung Stadtplanung ist neben dem Sparaufruf das zweite wichtige Thema der KBV.

(nik)
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