Kevelaer Karnevalisten bitten für Session um Gesundheit

Kevelaer · Während der 13. Wallfahrt der Narren nahm Egon Kammann Abschied. Er hatte die Pilger damals erstmals in die Marienstadt eingeladen. Sein Nachfolger, Willi Holtappels, würdigte dieses Engagement.

 VfR-Präsident Willi Holtappels (r.) bedankte sich bei seinem Vorgänger Egon Kammann (Mitte). Auch Dr. Axel Stibi (l.) begrüßte die Wallfahrer.

VfR-Präsident Willi Holtappels (r.) bedankte sich bei seinem Vorgänger Egon Kammann (Mitte). Auch Dr. Axel Stibi (l.) begrüßte die Wallfahrer.

Foto: Thomas Binn

Was haben Kirche und Karneval gemeinsam? Diese Frage beantwortete spontan Helga Mann von den Narren der "Lövenicher Hoppsäck", die zum ersten Mal an der inzwischen 13. Karnevalisten-Wallfahrt teilnahmen. "Die beiden 'K'", erklärt die 2. Vorsitzende. "Aber Spaß beiseite: In Kevelaer findest Du Gemeinschaft. Wir bitten hier um Gesundheit, gutes Wetter und Standfestigkeit für die kommende Session."

Für das Prinzenpaar aus Langenfeld, Stephan I. und Juliane I, bedeutete die Wallfahrt gestern das letzte offizielle Stelldichein seiner Amtszeit. "Ich kenne Kevelaer ja schon lange von der Motorradwallfahrt. Und heute bedeutet es für mich den superschönen Abschluss einer superschönen Zeit", betonte der Langenfelder während der Vorstellung aller 32 teilnehmenden Karnevalisten-Gruppen in der Pax-Christi-Kapelle.

Beim Rundgang in den Teilnehmerreihen wurde deutlich, dass viele eine lange Anreise, etwa aus Köln, Mechernich, Bochum, Alfter oder auch aus dem Kreis Kleve auf sich genommen hatten, um vor der "fünften Jahreszeit" um den kirchlichen Segen zu bitten.

Für den Initiator der ersten Stunde der Karnevalisten-Wallfahrt in seinem Heimatort hieß es gestern offiziell "Abschied nehmen". Egon Kammann stellte seinen Nachfolger im Amt des Präsidenten von VfR Blau-Gold, Willi Holtappels, vor. Der 56-Jährige erklärte, er versuche, möglichst die großen Fußstapfen seines Vorgängers auszufüllen. "Im Jahre 1998 war Egon Kammann hier Karnevalsprinz, und in diesem Jahr trägt er die Festkette der Stadt Kevelaer. Auf dem Höhepunkt der Karriere zieht sich Egon zurück. Ich ziehe meinen Hut", ehrte Holtappels den bisherigen Organisator Egon Kammann.

Es stimmte Bürgermeister Dr. Axel Stibi fröhlich, die buntgekleidete Runde der Karnevalisten zu empfangen: "Schauen Sie in die lachenden Gesichter. Sie kommen nach Kevelaer, um mal andere Lieder zu singen. Nehmen Sie die Fürsprache der Gottesmutter mit in die Session." Stibi wisse, wie viel Arbeit in der Durchführung einer solchen Wallfahrt stecke. Umso mehr dankte er Egon Kammann für sein bisheriges Schaffen.

Während die "Swingis" mit einem Medley und "Schön ist das Leben" zum Schunkeln einluden, stimmte sich in der Basilika der Kevelaerer Männer-Gesang-Verein mit leisem "Heilig, Heilig, Heilig" und dezenter Orgelbegleitung auf den Festgottesdienst ein. Nach dem Einzug ins Gotteshaus mit den Standarten fasste Pastor Rolf Lohmann zusammen: "Schön, dass Sie sich vor Beginn der Session auf den Weg gemacht haben, um Gebet, Dank und Bitte für 2014 und 2015 zu sprechen."

Kaplan Hendrik Wenning richtete sich mit seiner Predigt aus gegebenem Anlass einmal in Versform an die Gläubigen. Das Schlusslied "Und dann die Hände zum Himmel" brachte die beiden "K" Kirche und Karneval wieder musikalisch und inhaltlich zusammen.

Nach dem Gebet vor dem Gnadenbild zogen die Karnevalisten zum Bühnenhaus, wo die Gäste spontan ein buntes Programm darboten. Das war endlich die große Stunde für das Jugendtanzkorps Rheinsternchen aus Langenfeld, das ebenfalls Premiere bei der Kevelaer-Wallfahrt hatte.

(mk)
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