Vorstellung in Kevelaer Wild West in Twisteden

TWISTEDEN · Am Donnerstag reiten Cowboys und Indianer wieder nach Twisteden. Der Ort verwandelt sich dann in „Das Tal des Todes“

 Die Schauspieler fiebern dem Auftritt entgegen, oben rechts ist Rafael Keuler alias Bösewicht Santer zu sehen.

Die Schauspieler fiebern dem Auftritt entgegen, oben rechts ist Rafael Keuler alias Bösewicht Santer zu sehen.

Foto: ja/DJK Twisteden

Als vor 20 Jahren im Ferienlager der DJK Twisteden die Idee geboren wurde, selbst mal ein Karl-May-Stück auf die Bühne zu bringen, hatte Rafael Keuler die Wahl: Old Shatterhand oder Santer der Bösewicht.

 Immer im Fokus: Winnetou, hier bei einer früheren Aufführung.

Immer im Fokus: Winnetou, hier bei einer früheren Aufführung.

Foto: Venn, J. (jven)/Venn, Jürgen (jven)

Keuler entschied sich für den Gauner. „Mehr aus einer Laune heraus, ich konnte ja nicht ahnen, dass die Geschichte so erfolgreich werden würde“, erinnert er sich grinsend. Doch einmal Bösewicht hieß „immer Bösewicht“ und so ist Rafael Keuler seitdem als Bandit Santer mit dabei. Immer mit lockerem Revolver. Santer ist auch so etwas wie sein Spitzname im Ort geworden. Und an die bösen Blicke mancher Kinder nach der Aufführung hat er sich auch längst gewöhnt. „Das zeigt doch nur, dass ich die Rolle gut gespielt habe“, meint der Laiendarsteller, der auch im aktuellen Stück „Im Tal des Todes“ wieder versuchen wird, Winnetou und Old Shatterhand das Leben schwer zu machen.

Dass sich die spontane Idee im Ferienlager zu so einer großen Sache entwickeln würde, konnte vor 20 Jahren niemand ahnen. Aus den 77 Zuschauern im Ferienlager sind inzwischen über 1600 Besucher geworden, die mittlerweile zu den Aufführungen in die Nähe des DJK Sportplatzes kommen.

Nicht nur die Zahl der Besucher ist gestiegen, auch die Aufführungen sind immer aufwändiger geworden. In den Anfangsjahren waren die Holzpferde, auf denen die Schauspieler auf die Bühne kamen, der Running Gag. Inzwischen kommen sie eher am Rande zum Einsatz. Denn am Donnerstag werden Winnetou und Old Shatterhand auf echten Pferden auf die Bühne reiten. Und der Planwagen, der zum Programm gehört, wird natürlich auch von lebendigen Vierbeinern gezogen. „Die Ansprüche der Besucher sind im Laufe der Jahre gewachsen, dem stellen wir uns auch“, sagt Rafael Keuler. Längst haben die Schauspieler Mikrofone, es gibt Pyroeffekte, die Bühne erzeugt die perfekte Illusion von Wild West in Twisteden.

Doch trotz der aufwändigeren Show ist das besondere Flair geblieben. Eine richtige Generalprobe gibt es erst kurz vorher, immer wieder werden auch Gags aus dem Dorfleben oder den umliegenden Orten eingebaut.

Für Comedyeinlagen ist Niklas Jansen zuständig, der diesmal einen Fotografen spielt, der immer mitten ins Getümmel gerät. Da lässt Eddi Arent aus den legendären Karl-May-Spielfilmen grüßen.

Und wer einmal mitgespielt hat, den lässt der Wilde Westen nicht los, auch wenn er längst nicht mehr auf der Bühne steht. Diana van Kempen war oft bei den Twistedener Festspielen die Betsy. Die ist sie für viele immer noch.

„Unser Ziel ist es, die Zuschauer in die Indianerwelt zu versetzen, und sobald die bekannnte Melodie aus den Winnetou-Filmen ertönt, sind wirklich alle drin im Wilden Westen“, sagt Keuler. Auch wenn der Wilde Westen dann am Niederrhein liegt.

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