Schon nach wenigen Augenblicken hatte sie als Erna Schabiewsky die Lacher auf ihrer Seite und stellte nüchtern fest, "dattse hier in Kervenheim ja völlig inne Ahnungslosigkeit sind". Daher berichtete sie dem Publikum von ihren Erfahrungen mit Kirchenfusionen und entrüstete sich über die Streichung der Frühmessen. Der Forderung nach der Abschaffung des Zölibats stellte sie ihre Befürchtung entgegen "wer diese Bischöfe denn zum Mann haben möchte?" Mit ihrer roten Strickjacke, dem Pepita-Hut und ihrer großen Henkeltasche hatte sie ihr Publikum zwei Stunden lang voll im Griff. Erna Schabiewsky entlockte mit ihrer gestenreichen Sprache und ausdrucksstarken Mimik dem Publikum immer wieder lautes Gelächter und herzhaftes Gekicher.

Als sie gegen Ende des Abends berichtete, eine Kartenlegerin habe ihr mitgeteilt, sie "sei inne früheren Jahre die Päpstin gewesen" ließ sie die Kervenheimer wissen, dass wenn demnächst der Segen Urbi et Orbi, dem Erdkreis und Kervenheim erteilt würde, "dann wissense datt ich datt bin". Stehende Ovationen begleiteten sie von der Bühne. Der Kirchenchor Kervenheim hat sich mit dem Abend ein Geschenk zum 140. Geburtstag gemacht.