Wallfahrt Blaue Schafe des Friedens

Kevelaer · Die interreligiöse Wallfahrt am Sonntag wird von einer besonderen Kunstaktion begleitet. Juden, Christen und Muslime beteiligen sich.

 Die blauen Schafe „weideten“ auch schon vor dem Kölner Dom. Am Sonntag kommen sie nach Kevelaer.

Die blauen Schafe „weideten“ auch schon vor dem Kölner Dom. Am Sonntag kommen sie nach Kevelaer.

Foto: privat/privat/

Im vergangenen Jahr begleitete der „Engel der Kulturen“ als kreisrundes Kunstwerk die interreligiöse Friedenswallfahrt. Diesmal sollen blaue Schafe den optischen Akzent zu der ganz besonderen Veranstaltung setzen. Die Tiere des Künstlers Rainer Bonk aus Rheinberg sollen ein Symbol des gegenseitigen Verständnisses, für Toleranz und friedliches Miteinander sein.

Die Kunstwerke würden die Botschaft der Interreligiösen Wallfahrt perfekt transportieren. „Schaut man auf diese friedlich weidende, blaue Schafherde, dann wird es ruhig in einem. Die Angst vergeht. Und schaut man ganz genau hin, so sieht man, alle Schafe sind gleich, sie stehen nur anders, nehmen unterschiedliche Positionen ein in ihrer Herde. Dennoch bleibt alles ruhig...“, so die Organisatoren der Wallfahrt.

Diese blaue Friedensherde erhielt bereits in 160 Städten an prominenten Plätzen Weiderecht. Sie stand in Berlin vor dem Berliner Dom oder auf der Platte vor dem Kölner Dom. Jetzt wird das Projekt die Veranstaltung begleiten. Der Rektor der Wallfahrt, Pastor Gregor Kauling, und Bürgermeister Dominik Pichler freuen sich über dieses Zeichen aus Anlass der Interreligiösen Friedenswallfahrt. Vertreter der drei Religionen Islam, Christentum und Judentum nehmen teil.

„Jenseits aller ethnologischen, religiösen oder kulturellen Unterschiede möchten die Blauschafe mit ihrem ganz speziellen Charme Denkanstöße geben und das Verbindende betonen“, so Rainer Bonk. So ist es auch die Intention aller Religionsvertreter an diesem Tag und so war es auch eindeutig der Beweggrund des verstorbenen Menschenrechtlers Dr. Rupert Neudeck, der diese interreligiöse Wallfahrt in Kevelaer genau an diesem 26. August, dem Tag des „I have a dream“ von Martin Luther King, gemeinsam mit dem damaligen Rektor der Wallfahrt und heutigen Regionalbischof für den Niederrhein, Rolf Lohmann sowie der Vorsitzenden der Stiftung Aktion pro Humanität, Dr. Elke Kleuren-Schryvers, initiiert hat.

Ab 16 Uhr treffen die Friedenspilger am Sonntag im Marienpark in Kevelaer ein. Die Blauschafherde wird dort kurz vorher bereits aufgestellt werden. Erste Interviews mit den Religionsvertretern, den Friedenspilgern, dem Künstler sowie das „Warm up“ mit der Moderatorin Angela Krumpen finden dort im Marienpark statt.

Dann macht sich die interreligiöse Pilgergemeinschaft mit den Schafen auf den Weg durch die Stadt zum Kapellenplatz. Dort werden die Friedenspilger begrüßt vom Familienchor der Basilikamusik. Die blauen Friedensschafe werden mit den Pilgern auf dem Kapellenplatz und auch später an der Friedenslichtstele sein.

Auf den Stufen der Basilika findet zunächst das Programm der Religionen statt. Dann führt der Weg weiter zur Gnadenkapelle und Friedenslichtstele. Auch hier weidet die Blauschafherde wieder, während die Friedensdeklaration verlesen wird.

Die Pilger legen dann an der Friedenslichtstele symbolisch ihre Steine der Angst ab und die Friedenslichter werden entzündet. Der Kevelaerer Männergesangverein begleitet diesen Abschluss der interreligiösen Friedenswallfahrt an der Friedenslichtstele musikalisch. Zur Verabschiedung erhält jeder Friedenspilger als Erinnerung ein kleines Miniatur-Blauschaf, gespendet vom Künstler.

Beim anschließenden Konzert „Kirche trifft Synagoge“ für Orgel und Viola um 19 Uhr in der Kerzenkapelle wird die Friedensherde der Blauschafe auch dort Einzug halten und zu sehen sein.

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