Eröffnung soll im Januar 2023 sein Richtfest am Lebenshilfe-Haus in Weeze

Weeze · Der Bau des Hauses für Tagespflege und -betreuung in Weeze liegt im Zeitplan. Eröffnung ist für Januar 2023 anvisiert. Die Lebenshilfe Gelderland investierte 2,7 Millionen Euro.

 Adelheid Ackermann von der Lebenshilfe und Bauunternehmer Willi van Kempen beim Richtspruch am Rohbau in Weeze.

Adelheid Ackermann von der Lebenshilfe und Bauunternehmer Willi van Kempen beim Richtspruch am Rohbau in Weeze.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Tradition muss sein: in luftiger Höhe auf dem Dach des neuen Lebenshilfe-Hauses in Weeze tranken Adelheid Ackermann, Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Gelderland, und der Bauunternehmer Willy van Kempen nach dem immer noch lebendigen Brauch der Bauleute drei (kleine) Gläser Sekt: das erste auf die „Bauherrschaft“, das zweite auf die Architekten, Statiker und Fachingenieure und das dritte für „der fleiß´gen Hände Schar“.

Zusammen mit etwa 40 Gästen, darunter zahlreiche Mitarbeiter der Lebenshilfe, Bewohner der Tagespflege und einige Kommunalpolitiker, konnte jetzt an der Königsberger Straße Richtfest gefeiert werden. Im Rohbau begrüßte Adelheid Ackermann die Gäste. „Wir sind sehr stolz auf unser Projekt“, sagte sie. Erstmalig in der Region soll hier ab Januar eine Kombination von Tagespflege als ergänzendes, teilstationäres Angebot für Menschen mit Pflegebedarf und Tagesbetreuung für Menschen mit Behinderung stattfinden. Jörg Kador, Geschäftsführer der Lebenshilfe, nannte dies einen „echten Meilenstein“. Er dankte den Handwerkern der beteiligten Firmen und merkte an, dass trotz derzeitiger allgemeiner Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien das Projekt zügig vorangegangen sei bis jetzt. Seit dem ersten Spatenstich im September sind sechs Monate vergangen. Architekt Egon Verhoeven betonte: „Alle haben sich früh bemüht, daher gab es keine Verzögerungen.“

Das Gebäude auf dem 2262 Quadratmeter großen Grundstück bietet eine Nutzfläche von 1026 Quadratmetern. 16 Plätze für die Tagespflege sind vorgesehen. Zielgruppe sind hier pflegebedürftige Menschen, die zu Hause wohnen. Das Angebot soll die häusliche Versorgung unterstützen. Günter Voß, ebenfalls Geschäftsführer der Lebenshilfe Gelderland, erklärt: „Die Tagesgäste sollen hier ermutigende und motivierende Impulse zur Verbesserung ihrer Lebensqualität erfahren, und die Angehörigen werden entlastet.“ Wie Sandra Petralia, Assistentin der Geschäftsführung der Lebenshilfe und zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, erläutert, richtet sich die angrenzende Tagesbetreuung an Menschen mit Behinderung, die nicht mehr in der Werkstatt arbeiten können oder im Ruhestand sind. Mit Kreativangeboten, gemeinsamen Ausflügen und pädagogischen Anleitungen soll für die Gäste der Tagesbetreuung eine vielfältige Tagesstruktur geschaffen werden. Im Vordergrund steht dabei die Begleitung der Menschen und nicht die reine Pflege oder Versorgung.

„Die Lebenshilfe ist für uns als Gemeinde ein verlässlicher Partner. Wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit und wünschen diesem und weiteren Projekten viel Erfolg“, sagte Bürgermeister Georg Koenen. Als Vertreter der Kirche sagte Pastor Klaus Martin Niesmann von der St.-Cyriakus-Gemeinde dass die großzügigen Räume, die nun sichtbar seien, erahnen ließen, dass sie demnächst voll „Licht und Luft“ seien. Vor allem aber werde hier der „Geist der Geborgenheit“ wohnen.

2,7 Millionen Euro hat die Lebenshilfe Gelderland für das Projekt investiert. Unterstützt wurde sie dabei von der Stiftung Wohnhilfe und dem Deutschen Hilfswerk. Weitere Finanzhilfe gab es von der Verbandssparkasse Goch Kevelaer Weeze als Kooperationspartner. In dem Gebäudekomplex entstehen zusätzlich zur Tagespflege und -betreuung noch acht inklusive Mietwohnungen. Wie Fachbereichsleiterin Elke Fermé erklärt, sind dies barrierefreie Appartements mit einer Wohnfläche von etwa 50 Quadratmetern. Sie seien geeignet für Alleinlebende mit eventuell bereits einer Pflegestufe. Zwei der Wohnungen seien so groß, dass darin auch zwei Personen wohnen können.

Zum Richtfest-Ritual gehört, dass die Gläser vom Dach aus auf den Boden geworfen werden, damit der Bau gesegnet und Unheil von ihm abgewendet werde. Der schön gereimte Richtspruch von Willy van Kempen endete mit „Nun fahre hin, du Glas zum Grunde, geweiht sei dieser Bau zur Stunde.“

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