Von Weeze aus in die Überflutungsgebiete Hilfsgüter werden im Naafi-Shop gesammelt

Weeze · Die Feuerwehren sammeln und sortieren die Hilfsgüter im früheren Lebensmittel-Laden am Airport. Von dort gehen die Transporte in die Katastrophengebiete.

 Die Hilfsgüter werden zum Abtransport vorbereitet.

Die Hilfsgüter werden zum Abtransport vorbereitet.

Foto: Feuerwehr

Der legendäre Naafi-Shop am Airport ist seit vielen Jahren geschlossen. Die Briten deckten sich in dem Laden seinerzeit mit Lebensmitteln aus der Heimat ein. Mit dem Abzug der Soldaten schloss auch der Laden. Jetzt hat er für einige Zeit eine neue und sehr sinnvolle Bestimmung gefunden. Der Shop ist so etwas wie das zentrale Lager für Hilfsgüter für die Flut­opfer geworden, wie Kreisbrandmeister Reiner Gilles erläutert. Da die Kapazitäten beim DRK in Geldern nicht mehr ausreichten, habe man jetzt auf den früheren Lebensmittel-Laden am Airport zurückgegriffen. Hier werden die Hilfsgüter jetzt gesammelt, geordnet und zum Abtransport vorbereitet. Am Freitag wollte sich der nächste Konvoi auf den Weg zum Nürburgring machen. Dort ist ein großes Verteilzentrum eingerichtet worden. „Die Bundeswehr übernimmt von dort den Transport in die Katastrophengebiete, teilweise ist es nur möglich, mit geländegängigen Spezialfahrzeugen überhaupt in die Regionen zu kommen“, berichtet Gilles.

Zahlreiche Feuerwehrleute aus dem Kreis helfen in Weeze beim Sichten und Sortieren der Hilfsgüter. Am Mittwoch etwa waren auch Einsatzkräfte aus Issum und Sevelen nach Weeze gekommen, um dafür zu sorgen, die passenden Hilfslieferungen für die betroffenen Regionen zusammenzustellen. „Wir haben enge Kontakte in Krisengebiete und versuchen, dadurch gezielt die Güter zu bringen, für die auch Bedarf ist“, sagt Gilles. Benötigt wurden vor allem Hygieneartikel, ganz wichtig waren Sonnencreme und Mineralwasser.

 Feuerwehrleute sortieren Hilfsgüter im ehemaligen Naafi-Shop.

Feuerwehrleute sortieren Hilfsgüter im ehemaligen Naafi-Shop.

Foto: Feuerwehr

Auch haltbare Lebensmittel wurden in die Krisengebiete gebracht wie Nudeln, Konserven, Salz, Mehl oder Zucker. Daneben waren auch ganz praktische Dinge für das große Aufräumen wie Schaufeln und Kehrbleche willkommen.

Momentan laufen die Lager aber über. Die Feuerwehr dankt für die Spendenbereitschaft, bittet aber darum, erst einmal keine Sachspenden mehr zu bringen. Wichtiger sei finanzielle Hilfe über die bekannten Spendenkonten.

Wie lange das Zentrum in Weeze in Betrieb sein wird, ist noch offen. „Wir beobachten, wie sich die Lage weiter entwickelt“, sagt Gilles. Die Feuerwehr sei teilweise zwölf Stunden im Einsatz. Die Leute dafür freizustellen, sei auch ein großes Entgegenkommen der jeweiligen Arbeitgeber. „Das ist nicht selbstverständlich, denn das bedeutet natürlich auch für die Betriebe eine Mehrbelastung. Deshalb können wir uns bei den Arbeitgebern nur bedanken“, so Gilles.

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