Kevelaer In Kevelaer angekommen

Kevelaer · Die Attraktivität vieler Städte leidet unter der Vielzahl von Ketten. In Kevelaer gibt es zwar auch diverse Filialisten, daneben behaupten sich aber auch traditionsreiche Geschäfte. Inhabergeführte neue Läden kommen hinzu.

 Heike Reck-Lohmann betreibt ein Geschäft in der Bahnstrasse in Kevelaer. "Rosa Rot, Besonderes für Wohnen und Garten" heißt der Laden, den sie erst kürzlich eröffnete.

Heike Reck-Lohmann betreibt ein Geschäft in der Bahnstrasse in Kevelaer. "Rosa Rot, Besonderes für Wohnen und Garten" heißt der Laden, den sie erst kürzlich eröffnete.

Foto: Gerhard Seybert

Den Sinn fürs Schöne hat sie schon immer und den Spaß am Verkaufen schon lange. Einige Jahre lang ließ Heike Reck-Lohmann Kunden durch ihre heimischen Wohnräume laufen, wo sie sich nach Hübschem umsahen. "Aber das lohnte sich nicht recht, und ich hatte Lust, ein richtiges Geschäft aufzumachen." Ein geeignetes Ladenlokal fand die Uedemerin in Kevelaer. Auf der Bahnstraße eröffnete sie vor kurzem "Rosa Rot, Besonderes für Wohnen und Garten". Wobei der Schwerpunkt inzwischen eindeutig auf den Accessoires fürs Haus liegt.

Parkplätze vor dem Geschäft

Heike Reck-Lohmann ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung, die Wirtschaftsförderin Ruth Keuken beobachtet. "Bei uns funktioniert die Mischung aus Flialisten, die für die Markenerwartung der Kunden wichtig sind, und inhabergeführten Fachgeschäften. Die meisten Kaufleute suchen dabei 1-a-Lagen, insbesondere an der Haupt- und der Busmannstraße. Aber auch die Bahnstraße ist wegen der Parkplätze vor den Geschäften sehr beliebt. Aktuell haben wir keine Leerstände." Lampenladen, Kleinmöbel, Hüte, Musikalien und Sportmode — eine interessante Mischung prägt die Zufahrtsstraße in die City.

"Rosa Rot" ist über ihre Entscheidung, sich in Kevelaer zu engagieren, sehr zufrieden. Zwar sei es in der Woche ruhiger, als man sich das vielleicht wünsche, dafür kämen aber am Wochenende viele Leute. "Die Ecke Bahnstraße / Ladestraße ist perfekt. Von der Bundesstraße aus kommen die Leute direkt auf uns zu gefahren, können unsere großen Schaufenster an zwei Seiten eigentlich nicht übersehen. Es gibt vor der Tür und an der Ladestraße Parkmöglichkeiten — das ist sehr wertvoll." Außerdem freut sie sich auf die Aufnahme in Kevelaer. "Die Händler in der Stadt halten zusammen und empfehlen uns sogar, wenn jemand mal etwas sucht, was ein anderer nicht hat." Etwas unsicher war sie, ob es wohl vernünftig ist, das Sortiment der Firma Inpetto auszustellen. Die produziert Feinkost, Badezimmer-Accessoires oder auch T-Shirts mit dem Porträt der Madonna von Medjugorje. Erst, nachdem Kaffeetüten und Lesezeichen mit der Madonna in ihrem Schaufenster lagen, erfuhr Heike Reck-Lohmann, dass es in der Stadt eine Beziehung zu dieser Heiligen gibt: die Medjugorje-Gebetsvereinigung "Regina Pacis", deren Vorsitzender der ehemalige Wallfahrtsrektor Richard Schulte Staade ist. "Da hatte ich schon etwas Sorge, ob das akzeptiert würde. Aber es hat sich tatsächlich noch niemand beschwert." Schließlich waren die Bürger Kevelaers 1986 schon mit Papst-Lollys konfrontiert worden. Die Aufregung von damals ist längst vergessen.

(RP/jul)
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