Kevelaer Impressionen von "Heimat Niederrhein"

Kevelaer · Der zwölfköpfige "Foto-Club Lichtstark" stellt bis zum 29. Juni in der Sparkasse in Kevelaer aus. Zu sehen sind Motive aus der Region, im klassischen Stahlstich-Stil gehaltene Bilder und viele abwechslungsreiche Aufnahmen.

 Rainer Ise, Hubert Brüggen, Ulrike Albers-Riegel, Regine Zanzow und Christa Haas in der Ausstellung in der Sparkasse Kevelaer.

Rainer Ise, Hubert Brüggen, Ulrike Albers-Riegel, Regine Zanzow und Christa Haas in der Ausstellung in der Sparkasse Kevelaer.

Foto: gottfried Evers

Wie fängt man die eigene Heimat ein? Auf welche Weise stellt man den Niederrhein dar, der einem ganz persönlich am Herzen liegt?

Diesen Fragen geht der "Fotoclub Lichtstark" mit seiner aktuellen Präsentation "Heimat Niederrhein" nach, die am Freitagmorgen eröffnet wurde. In der Sparkasse warten nun rund 33 ausgewählte Motive, die sich alle auf etwas andere Art und Weise mit dem Thema beschäftigten.

"Erst vor etwa anderthalb Monaten kam uns die Idee zu dieser Ausstellung", erklärte Clubmitglied Rainer Ise aus Veert. "Wir haben für das Projekt Orte gesucht, die den Charme der Landschaft hier darstellen und die sicher auch von den Besuchern wiedererkannt werden." Ises Arbeiten zeigen unter anderem Schloss Wissen, weitreichende Landschaften aus der Kevelaerer Umgebung, und auf einem Foto sind auch zwei Nonnen zu sehen, die es sich auf einer Bank bequem gemacht haben. "Ich habe etwa 2010 mit der Heimatfotografie angefangen, denn meine Tochter war damals elf Jahre. Ich wollte sie neugierig machen auf den Niederrhein. Denn man fährt ja nach Amerika, Asien und in andere Länder, doch man nimmt sich selten die Zeit, um einfach einen Blick auf das zu werfen, was nahe ist", erinnerte sich Ise. "Wenn man das tut, wird man nach und nach aufmerksamer, was die Schönheit der Natur angeht."

Die Kranenburgerin Ulrike Albers-Riegel aus dem "Fotoclub Lichtstark" sieht es ähnlich: "Ich gehe fast keinen Schritt ohne meine Kamera, denn man weiß nie, wann eine besondere Stimmung herrscht und man sie einfangen will. Das passende Licht muss man eben erwischen, wenn es da ist." Eines ihrer Motive, die in Nebelschwaden gehüllte Umgebung von Winnekendonk, bei der man noch zwei Vögel entdecken kann, ist eine solche Momentaufnahme: "Eigentlich hatte ich erst in die entgegengesetzte Richtung fotografiert, als mir das Motiv so aufgefallen ist. Man muss halt auch Glück haben, damit sich das richtige Bild ergibt."

Was Ulrike Albers-Riegels Heimat angeht, so ist von ihr ein Bild des Kranenburger Bahnhofs zu sehen: verrostetes Eisen im Vordergrund und ein verlassener Platz dahinter. "Ich erinnere mich noch, dass früher dort viel Betrieb herrschte", meinte sie melancholisch. "Aber so ist das eben: Alles ändert sich. Aber deshalb gibt es ja auch die Bilder, damit die Vergangenheit lebendig bleibt."

Auf eine andere Art beschäftigt sich Hubert Brüggen aus Grevenbroich mit historischen Aspekten. Seine Impressionen der Kirche von Stenden und der Windmühle in Vernum sind stark am Computer nachbearbeitet worden. "Das Vorbild, das ich im Kopf hatte, waren klassische Stahlstiche. Das Ganze sollte aussehen, wie aus dem 19. Jahrhundert", erzählte der Künstler. "Deshalb habe ich auch Motive gewählt, die damals oft benutzt wurden."

Bis zum 29. Juni wird die sehenswerte und abwechslungsreiche Ausstellung "Heimat Niederrhein" in der Sparkasse Kevelaer zu sehen sein. Mehr Informationen über den "Fotoclub Lichtstark" gibt es unter www.fotoclub-lichtstark.de.

(bimo)
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