Kevelaer Immer öfter möglich: Einkaufen bis 22 Uhr

Kevelaer · Dass Supermärkte um 18 Uhr die Kasse schlossen, ist lange vorbei. Auch in Kleinstädten werden die Öffnungszeiten immer mehr ausgedehnt. Der Rewe-Markt in Kevelaer ist bisher täglich bis 20 Uhr und damit für heutige Verhältnisse "normal lange" geöffnet.

Aber auch er will sich dem Trend zum spätabendlichen Einkauf anpassen: "Ab November werden wir täglich von 7 bis 22 Uhr geöffnet haben", kündigt Inhaber Michael Narzynski an. "Damit jeder Kunde — auch der mit den unmöglichsten Arbeitszeiten — einkaufen kann. Und weil es sich einfach lohnt", ergänzt er.

Kritik von der KAB

Karin Knechten wird er jenseits von 20 Uhr wohl kaum je zu sehen bekommen. Die Schriftführerin der Kevelaerer KAB (katholische Arbeitnehmerbewegung) sagt: "Ich selber möchte nicht um diese Zeit arbeiten, und deshalb würde ich das auch niemand anderem zumuten. Wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, boykottier' ich auch das Angebot, Sonntagsbrötchen zu kaufen."

Nicht mitzumachen kann sich Maria Jacobs, stellvertretende Marktleiterin des Penny-Markts in Weeze, nicht leisten. Ob ihre Kolleginnen über die langen Arbeitstage (Penny hat bereits seit etwa zwei Jahren bis 22 Uhr geöffnet) nicht klagen? "Man gewöhnt sich an alles", sagt sie. Schließlich arbeiteten die Kolleginnen in Schichten und hätten dann eben zu anderen Tageszeiten frei.

Auch ihr Kollege Jürgen Gommers, Filialleiter von Netto (vormals Plus) in Weeze, bietet seinen Kunden den langen Einkaufs-Service: "Wir haben seit etwa zwei Monaten bis 22 Uhr geöffnet, und es kommen durchaus Kunden", berichtet er. Ob es viele sind oder die Stunden doch eher genutzt werden, um Kartons auszupacken und schon mal Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen — dazu wollte sich Gommers dann doch lieber nicht äußern. Dazu Stellung zu nehmen sei Sache der Chefetagen der diversen Warenhandelsgesellschaften — und nicht die der Filialleiter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort