Kevelaer Hubertus-Schüler zur Pyramide gestapelt

Kevelaer · Der "Circus Hubertelli" gastiert in Kevelaer. Die Grundschule ähnlichen Namens macht daraus eine Projektwoche und trainiert für die Manege.

 Die Hubertus-Schüler machen als Artisten stets eine gute Figur.

Die Hubertus-Schüler machen als Artisten stets eine gute Figur.

Foto: Seybert

Drei Stunden Basteln — das ist hart. Zu garantieren, dass sich die Kinder dabei nicht langweilen, verlangt von der Lehrerin viel Kreativität. Daran mangelt es bei Gabi Neuhaus und ihren Kolleginnen nicht. Zumal die Bastelstunden in diesen Tagen einen klar definierten Inhalt hatten: Zirkus! Nach einigen Jahren Pause findet derzeit wieder das Zirkusprojekt in der Kevelaerer Hubertusschule statt. Anlieger bewundern das bunte Zelt und die Wohnwagen auf dem Schulhof.

Zum dritten Mal ist die Familie Sperlich mit ihrem "Circus Hubertelli" zu Gast bei der katholischen Grundschule. Gerd und Fiorina Sperlich, ihre beiden Kinder mit Partnern und einige heranwachsende Enkel, die schon im Unternehmen mitwirken, kümmern sich um die Erst- bis Viertklässler, die eine Woche lang für ein tolles Bühnenprogramm üben. Sie tun dies in altersgemischten Gruppen, die auf die verschiedenen Disziplinen aufgeteilt sind. "Wir haben Fakire, Zauberer, Clowns, Einradfahrer, Trampolinspringer, Dompteure und natürlich Akrobaten", erklärt Gabi Neuhaus, die das Projekt federführend vorbereitet hat. Die Zauberer üben an diesem Morgen, ein Mädchen in einem Karton verschwinden zu lassen. Wer schon einmal im Zirkus war, weiß, warum vor der Kiste ernst dreinblickende junge Männer mit Schwertern stehen . . .

Die Lehrer vertrauen dem Personal des Schul-Zirkus', der seit Jahren Erfahrungen mit pädagogischem Programm sammelt. Sie sind so sicher, dass die Sperlichs wissen, was sie tun. Zum Auftakt gab das Kollegium eine eigene Vorstellung für die Schüler. "Das war ein tolles Erlebnis und hat den Kindern imponiert", sagt die Lehrerin. Sie findet schön, einem Jungen mit Lampenfieber geholfen zu haben, indem sie ihm ihre eigene Unsicherheit gestand. Der Junge wuchs über sich hinaus und überwand seine Nervosität.

Menschenpyramiden bilden, auf dem Seil balancieren, Ziegen "steuern" und Einrad fahren — die Anforderungen an die Kinder sind vielfältig. Und sie haben Riesenspaß. Das Trainieren in der und für die Manege ist so anspruchsvoll, dass die Sechs- bis Zehnjährigen die ruhigen Bastelstunden gut gebrauchen können. Zumal es beim Fertigen von Laternen und Mosaikbildern immer auch um ihre aktuellen Erlebnisse geht.

Nicht nur "Hausi" Thomas Saborowski, auch eine Gruppe Kinder läuft mit der Kamera durch die Schule und hält alle Aktionen in Fotos fest. Damit nicht vergessen wird, wie schön ein Zirkusprojekt ist. Wenn es auch sehr viel Geld kostet: "Dafür haben wir monatelang Kuchen, Waffeln und Postkarten verkauft, Schrott gesammelt und Spender gesucht", erklärt Gabi Neuhaus.

(RP)
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