Auf der Straße von Kevelaer nach Winnekendonk Auch die Stadt fordert Tempolimit

Kevelaer/Winnekendonk · Die Einfahrt von der Kevelaerer Straße in den Schravelner Niersweg ist sehr unübersichtlich. Immer wieder wird gefordert, hier das Tempo zu reduzieren. Erst gerade hat es wieder einen schweren Unfall gegeben.

 An dieser Einmündung auf die Kevelaerer Straße nach Winnekendonk kam es gerade wieder zu einem schweren Unfall.

An dieser Einmündung auf die Kevelaerer Straße nach Winnekendonk kam es gerade wieder zu einem schweren Unfall.

Foto: Latzel

Wie gefährlich die Ecke ist, ist noch auf der Fahrbahn zu sehen. Dort hat die Polizei Markierungen für die Dokumentation des Unfalls vom 8. Mai aufgebracht. Eine Radlerin war da vom Schravelner Niersweg gekommen und wollte die Kevelaerer Straße überqueren. Dabei wurde sie von einem Wagen erfasst, der in Richtung Winnekendonk unterwegs war. Die Frau wurde bei dem Unfall schwer verletzt.

Ein Unglück, das für viele Reaktionen und eine erneute Debatte über die Sicherheit in diesem Bereich sorgte. Auf diesem Teil der Kevelaerer Straße gilt Tempo 70, doch daran würden sich kaum Autofahrer halten. Die Ecke sei schlecht einzusehen und daher für Radler besonders gefährlich, wenn sie die Straße überqueren wollen. Im Internet berichten Anwohner davon, dass einige Autofahrer in der unübersichtlichen Kurve sogar riskante Überholmanöver starten.

Der schwere Unfall war auch für die KBV Anlass, noch einmal darauf hinzuweisen, dass man bereits im Oktober auf die Gefahren dort aufmerksam gemacht habe. Angeregt wurde, eine Ampel aufzustellen oder zu prüfen, ob die Geschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer vom Ortsausgang Kevelaer bis zur Häuserreihe dort reduziert werden kann.

Bürgermeister Dominik Pichler berichtete im Hauptausschuss, dass sich die Unfallkommission des Kreises intensiv mit dem Thema beschäftigt habe. Zwischen November und Februar habe es dort auch Tempo-Messungen gegeben. Das Ergebnis: Die Sonderuntersuchung kann ohne Maßnahmen abgeschlossen werden. Im Klartext: Nichts sollte passieren.

Die Kommune hat sich allerdings erneut an die Polizei gewandt. Denn die Stadt ist der Ansicht, dass die Unfallkommission zu einem falschen Ergebnis gekommen ist. Und offenbar ist jetzt Bewegung in die Sache gekommen, wie Pichler berichtet. Eine Beschränkung auf Tempo 50 ist anscheinend doch denkbar. „Es ist aber traurig, wenn dafür erst so etwas Schlimmes passieren muss“, sagt Pichler.

Von Seiten der Kreispolizei wird bestätigt, dass man aktiv werde. Es sei bekannt, dass dort ein beliebter Radweg verlaufe. „Ein Kollege von uns hat sich den Bereich am Mittwoch noch einmal angesehen“, berichtet Polizeisprecherin Christina Pitz. Beim Ortstermin habe sich gezeigt, dass es dort kein richtiges „Sichtdreieck“ gebe. Das bedeutet, dass der Bereich schlecht einzusehen ist. Es habe daher auch schon mal die Anregung gegeben, einen Spiegel aufzustellen, um zu sehen, ob Autos um die Kurve kommen. „Das Problem ist allerdings, dass in diesen Spiegeln die Geschwindigkeit nur schlecht einzuschätzen ist“, so die Polizeisprecherin. Daher habe man davon Abstand genommen. Statt dessen regt jetzt auch die Polizei an, die Geschwindigkeit von 70 auf 50 Stundenkilometer zu drosseln. Diese Empfehlung werde man weitergeben.

Zuständig für die Straße ist die Behörde StraßenNRW, weil es sich um eine Landesstraße handelt. Mancher hat zudem die Hoffnung, dass sich der Verkehr auf der Strecke in der Zukunft reduziert, wenn die OW 1 gebaut wird. Schließlich soll diese Trasse die Autos ja um Winnekendonk herumführen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort