Konzert Funke sprang in Kevelaer schnell über

Kevelaer · Das aus 31 Musikern bestehende Orchester „High Fidelity“ begeisterte die Zuschauer im gut besuchten Konzert- und Bühnenhaus. Auf dem zweieinhalbstündigen Programm standen Rock und Pop mit bekannten Songs.

 Das Licht setzte den Auftritt effektvoll in Szene.

Das Licht setzte den Auftritt effektvoll in Szene.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Als die Stimmung während des Konzerts von „High Fidelity“ in Kevelaer ihren Höhepunkt erreichte, wurde es kurz sentimental. Der musikalische Leiter Patric Driessen verabschiedete vier langjährige Mitstreiter aus der 31-köpfigen Formation, wobei auch die eine oder andere Träne verdrückt wurde. „Eigentlich hast du gesagt, man geht nicht einfach aus dem ‚HiFi‘ raus“, tröstete er die Sängerin. Aber es sei nachvollziehbar, wenn man andere Wege gehen möchte. Die gute Nachricht: Zeitgleich hatten zum Konzert im Bühnenhaus gleich vier Neulinge ihr Konzert-Debüt.

Bekanntlich war „High Fidelity“ aus ehemaligen Schülern der Musikschule entstanden. Die inzwischen 23- bis Mitte 50-Jährigen sind längst den Anfängen entwachsen, einige von ihnen haben die Leidenschaft zum Beruf gemacht, beispielsweise als Instrumental-Pädagogen oder Musik-Therapeuten. Moderator Konny Konrads appellierte jedoch an alle potentiellen Musik-Talente: „Wir haben regelmäßig Castings, also bewerbt euch.“

Etwa die Hälfte des zweieinhalbstündigen Rock-Pop-Programms gehörte zum neuen Repertoire des Orchesters. In der Vorbereitung hatten die Musiker und Sänger sich ein halbes Jahr einmal pro Monat vorbereitet, einzelne Register kamen zu eigenen Proben zusammen, und es gab ein Probenwochenende. „Das Schönste an unserer Gemeinschaft ist die bunte Mischung der Instrumente und das Solo aus den eigenen Reihen aus dem Chor“, erklärte Lucie Keuck (Geige) kurz vor dem Auftritt, warum es für sie selbst nach Jahren immer wieder bereichernd ist, in dieser Formation mitzuspielen.

Die Fans sahen den Musikern die Spiel- und Sangesfreude förmlich an, und der Funke sprang schnell über. Das erste neue Stück „Don’t stop believing“ wurde gleich bejubelt. Auch ruhigere Hits wie „Piece of my heart“ mit Sängerin Johanna Hachmann setzten markante Punkte. Mit eindrucksvoll starker Stimme gab Caro Burghard den Hit von Alanis Morissette „You oughta know“ wieder. Patric Driessen interpretierte „Something got me started“ neu, Es klang wie eine Hommage an den Hit von Simply Red aus dem Jahr 1991. Neben den neuen Hits wie „Radar Love“ mit Sänger Tim Valentin, „Sunday Morning“ mit Chiara Ehren als Solosängerin gab es beliebte, bewährte Songs aus dem alten Repertoire. Wer bei „Something happened“, gesungen von Patric Driessen, die Augen schloss, war sicherlich sehr nah dran am Rhythmus und Sound des Originals vom Phil-Collins-Hit.

Nach der Pause gab es als „Extra“ ein Solo vom exzellenten Schlagzeuger Martin, der die Musikfreunde gut 15 Minuten lang mitriss. Konny Konrads wurde nicht müde, für die kommende nächste Gala mit „High Fidelity“, die „Night of Ballads“ Ende November in Geldern zu werben. Eigentlich brauchte er das nicht, denn das Rock-Pop-Orchester hat sich über die Jahre eine eigene, treue Fangemeinde am Niederrhein erspielt.

Da war es passend, dass diese mit drei Zugaben „Give it everything you got“ (Carolin Borghs) „Are you gonna go my Way“ (Tim Valentin/Konny Konrads) musikalisch nochmals verwöhnt wurden. Bei der letzten Zugabe, dem Queen-Welthit „Bohemian Rapsody“ mit Sänger Markus Kempkens, stimmte die euphorische Fangemeinde gerne noch einmal mit ein.

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