Kevelaer Heinrich van Bühren trägt die Festkette

Kevelaer · Der Präsident der St.-Petrus-Schützengilde steht im Mittelpunkt der Kirmes in Kevelaer. Sein Adjutant ist sein Freund Werner van Gisteren. Fahnenschwenken auf dem Kapellenplatz und Festumzug im strahlenden Sonnenschein.

 Das traditionelle Fahnenschwenken auf dem Kapellenplatz verstärkte die feierliche Stimmung.

Das traditionelle Fahnenschwenken auf dem Kapellenplatz verstärkte die feierliche Stimmung.

Foto: Thomas Binn

"Da bekommt der richtige Mann die Festkette", meint Dominik Pichler in seiner Eröffnungsrede anlässlich der Festkettenübergabe. "Die kommenden zwei Tage werden sicherlich prima." Besagter Mann ist Heinrich van Bühren, Präsident der St.-Petrus-Schützengilde. Er wartet gemeinsam mit der Menge vor dem alten Rathaus gespannt auf die Übergabe durch den Bürgermeister. Dann ist es so weit. Es klirrt und klimpert, Fanfaren ertönen, tosender Applaus erklingt. "Was für ein Moment", ruft der frisch gebackene Festkettenträger. "Jetzt mit der Kette spielen die Gefühle doch etwas verrückt. Und meine Knie - na ja gut, dass hier ein weicher Teppich liegt."

 Heinrich van Bühren und sein Adjutant Werner van Gisteren nehmen nach dem Gottesdienst die Parade ab.

Heinrich van Bühren und sein Adjutant Werner van Gisteren nehmen nach dem Gottesdienst die Parade ab.

Foto: Thomas Binn

Es gebe zwei Dinge, die ihn bewegen: "Zum einen sind das Achtung und Respekt vor dieser Kette, da ich weiß, wer sie schon alles getragen hat." Unter anderem auch sein Vater, der 1977 die Festkette übergeben bekommen hat. "Zum anderen sind das Stolz und große Freude." Neben den mit der Feier verbundenen Emotionen prägte vor allem viel Humor das Geschehen. So scherzte van Bühren: "Vielen Dank Herr Bürgermeister, dass Sie mir diese Kette anvertrauen. Ich werde mein Bestes geben, sie Montag heil zurückzubringen. Aber ansonsten wird die Kette doch sicher gut versichert sein, oder?"

 Der feierliche Moment am Samstag: Bürgermeister Dominik Pichler hängt Heinrich van Bühren die Festkette um. "Die kommenden zwei Tage werden sicherlich prima", freute sich Pichler auf die Kirmes.

Der feierliche Moment am Samstag: Bürgermeister Dominik Pichler hängt Heinrich van Bühren die Festkette um. "Die kommenden zwei Tage werden sicherlich prima", freute sich Pichler auf die Kirmes.

Foto: t.Binn

Auf der neuen Plakette der Petrusgilde sind "das Petrus-Kapellchen", zwei Flügel, ein gebrochenes A und eine "111" zu bewundern. Die "111" steht für den 111. Geburtstag der St.-Petrus-Schützen in diesem Jahr, die zwei Flügel für den zweiten Beruf des Präsidenten - Geschäftsleiter der Provinzial in Wetten. Das gebrochene A, Zeichen für die Arbeitsvermittlung, repräsentiert den Beruf seines Adjutanten Werner van Gisteren. "Keine Frage, ihn als Freund zu meinem Adjutanten zu erwählen", betonte der sympathische Festkettenträger. Van Gisteren schilderte: "Wir kennen uns seit 50 Jahren, und man kann sich immer auf ihn verlassen. Er ist als langjähriger Präsident verdienter Festkettenträger. Da kam kein anderer in Frage."

Zum Schluss lief van Bühren stolz bei strahlendem Sonnenschein die Stufen des alten Rathauses hinunter. Es folgten ein feierlicher Gottesdienst in der Basilika und das traditionelle Fahnenschwenken auf dem Kapellenplatz. Anschließend fand der Festumzug zu Ehren des Festkettenträgers statt.

Wie jedes Jahr nahm daran ein Großteil der Geselligen Vereine teil - beispielsweise die Schützengarden, der KSV, die Freiwillige Feuerwehr und der Musikverein. Bei wunderschönem Sommerwetter standen die Kevelaerer am Straßenrand und entdeckten viele bekannte Gesichter. Auch der veränderte Aufstellungsort durch die Baustelle tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Statt wie gewohnt auf der Hauptstraße versammelte sich der bunt gemischte Zug dieses Jahr auf der Busmannstraße sowie rund um das Forum Pax Christi. Darüber freuten sich besonders die Gäste in den auf der Busmannstraße gelegenen Cafés, die genüsslich das Treiben beobachteten. "Man freut sich einfach, Teil der Gemeinschaft zu sein", schwärmte der Festkettenträger. Es sei eine Freude, wie viele sich engagieren. "Da macht es Spaß so ein Amt zu übernehmen."

(jaro)
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