Kevelaer Hauptstraße: Lösung gesucht
Kevelaer · In der kommenden Woche werden sich Verwaltung, Wallfahrtsleitung, Wirtschaftsförderung und Geschäftsleute an einen Tisch setzen. Ziel ist eine Regelung, mit der Pilger, Geschäftsleute und Lieferanten leben können.
Eine Runde mit Vertretern von Verwaltung, Wallfahrtsleitung, Wirtschaftsförderung und der Geschäftswelt im Ortskern wird sich am kommenden Mittwoch zusammensetzen, um über Lösungen für die Hauptstraße zu diskutieren. Das Ziel sind Regelungen, mit denen sowohl die Ladenbesitzer als auch die Pilgerprozessionen leben können.
Ein ähnliches Gespräch hatte es bereits vor den Sommerferien gegeben. Unwillige Töne aus den Reihen der Geschäftsleute gibt es allerdings nach wie vor. In einem Leserbrief an die RP hatten mehrere von ihnen gemahnt: „Rücksichtnahme den Pilgern gegenüber ist sicherlich angesagt und wichtig, aber die Interessen der Zusteller, der Einzelhändler und auch der Kunden dürfen nicht komplett ignoriert werden.“
Beigeordneter lädt ein
Eingeladen zu dem Gespräch hat Kevelaers allgemeiner Beigeordneter Marc Buchholz. Wegen seines Urlaubs stand er für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. „Es ist nicht so einfach in dieser engen Straße“, meint Wirtschaftsförderung Ruth Keuken. „Wir werden sehen, wo die Probleme liegen.“
Stefan Zekorn, Pfarrer von St. Marien, zeigt sich zuversichtlich, dass eine praktikable Lösung gefunden werden kann. „Die meisten Geschäftsleute, mit denen ich gesprochen habe, sind mit der jetzigen Regelung eigentlich zufrieden“, sagt der Wallfahrtsrektor. Das heißt: Während der Wallfahrtszeit dürfen Lieferfahrzeuge nur bis neun Uhr auf die Hauptstraße, in den Wintermonaten bis zehn Uhr.
Um es den Lieferanten leichter zu machen, sind gesonderte Stellflächen zum Abladen geschaffen worden. „Leider sehe ich immer wieder, dass diese Flächen von anderen Fahrzeugen zugeparkt sind“, sagt Zekorn. Das sei eines der Hauptprobleme.
Zekorns Vorgänger Richard Schulte Staade hatte kurz vor seiner Emeritierung scharfe Kritik an der Entwicklung der Hauptstraße geübt. Ihm missfiel nicht nur, dass Prozessionen gezwungen waren, einen wenig feierlichen Slalom um Fahrzeuge und Blumenkübel zu machen, auch das Ambiente der Straße bereitete ihm Sorgen. Zekorn konnte das seinerzeit nachfühlen. Noch vor seinem Amtsantritt besuchte er Kevelaer inkognito und schaute sich um. „So hatte ich die Hauptstraße nicht in Erinnerung“, schildert er seinen Eindruck. Vor allem die bunten Werbeschirme fand er wenig geschmackvoll.
„Seither hat sich die Straße aber zum Besseren verändert“, sagt Zekorn. Die Optik der Sitzmöbel und der Schirme sei nun gedämpfter und einheitlicher und auch der freie Weg für die Prozessionen sei gewährleistet. „In diesem Jahr haben wir noch keine Beschwerden gehört.“