Ehrenamt in Kevelaer Kevelaer hat einen neuen Ehrenbürger

KEVELAER/WINNEKENDONK · Im Konzert- und Bühnenhaus ist Hansgerd Kronenberg mit der besonderen Auszeichnung geehrt worden. Der Ortsvorsteher von Winnekendonk war sichtlich bewegt und bedankte sich vor allem bei seiner Frau Gertrud.

 „Ich hoffe, ich verletze sie nicht“, sagte Bürgermeister Dominik Pichlaer, als er Hansgerd Kronenberg die Ehrennadel ansteckte.

„Ich hoffe, ich verletze sie nicht“, sagte Bürgermeister Dominik Pichlaer, als er Hansgerd Kronenberg die Ehrennadel ansteckte.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Nein, er sei nicht nervös, versicherte Hansgerd Kronenberg im Gespräch vor dem Festakt noch. Doch als dann wenig später minutenlanger Applaus für ihn aufbrandete, war deutlich zu spüren, wie ihn das bewegte. So im Mittelpunkt zu stehen, ist nicht seine Sache. „Er spielt nicht gerne die erste Geige, er ist eher an einem harmonischen Zusammenspiel interessiert“, brachte es Rüdiger Göbel, Vorsitzender der Geselligen Vereine Winnekendonk, in seiner Ansprache auf den Punkt.

Und Hansgerd Kronenberg gestand. „Mir ist es lieber, andere zu ehren, als selbst geehrt zu werden.“

 Hansgerd Kronenberg freute sich besonders, dass auch Ehrenbürger Richard Schulte-Staade (2.v.r.) kommen konnte.

Hansgerd Kronenberg freute sich besonders, dass auch Ehrenbürger Richard Schulte-Staade (2.v.r.) kommen konnte.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Doch um Lob kam Kronenberg an seinem Ehrentag nicht umhin. Darauf verwies Bürgermeister Dominik Pichler, als er definierte, eine Laudatio sei eine während eines Festaktes gehaltene feierliche Rede. „In der Kult-Sendung ,Zimmer frei’ nannte sich das ganze nicht Laudatio, sondern ultimative Lobhudelei“, meinte Pichler schmunzelnd. Das gehöre dazu, und das müsse auch so sein. Der Bürgermeister erläuterte, dass es nicht möglich sei, in einer Rede auf alle Verdienste und Ehrenämter von Hansgerd Kronenberg einzugehen.

Kronenberg habe in Kevelaer und weit darüber hinaus vermutlich auch einen Rekord geschrieben, der kaum übertreffen werden könne. Seit dem 1. Oktober 1969 war er ununterbrochen Mitglied des Stadtrates. Zudem ist er seit 1970 Ortsvorsteher. Da bedürfe es des Hinweises, dass die Ämter nicht auf Lebenszeit vergeben werden, scherzte Pichler. „Er kann für sich in Anspruch nehmen, dass er über die Parteigrenzen hinweg und in allen Teilen der Winnekendonker und Kevelaerer Bevölkerung als Mensch, Politiker und Integrationsfigur hoch geschätzt wird.“ Man könne ohne Übertreibung sagen, dass die vergangenen Jahrzehnte für den Ort eine „Ära Kronenberg“ gewesen wären.

Der 83-Jährige bedankte sich herzlich für das Lob, seine Mutter hätte jetzt gesagt: Das ist des Guten zuviel. Der Geehrte dankte vor allem seiner Frau Gertrud und seiner Familie. Zudem sei er äußerst erfreut, dass Pastor Richard Schulte-Staade, der andere noch lebende Ehrenbürger der Stadt, anwesend war. „Ich bin froh, dass ich jetzt Kollege sagen kann, lieber Richard“, sagte Kronenberg, der an alle appellierte, sich ehrenamtlich zu engagieren. Denn ohne das Ehrenamt wäre das Gemeinwesen nicht lebensfähig, ist er überzeugt. Die Ehrung sieht er daher als Auszeichnung für das Ehrenamt allgemein.

Nach dem Festakt will auch Winnekendonk den neuen Ehrenbürger feiern. Die Geselligen Vereine laden alle Bürger zur Begegnung ein. Die Feier findet am Sonntag, 26. Juni, von 15 bis 17 Uhr in der Öffentlichen Begegnungsstätte in Winnekendonk statt.

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