Coronamaßnahmen in Kevelaer Schüler schrieben am Sonntag Vorabi-Klausuren

Kevelaer · Das Gymnasium in Kevelaer entschied sich zu dem ungewöhnlichen Schritt und zog die Klausuren von Dienstag um zwei Tage vor.

 Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer.

Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer.

Foto: ja/Latzel

Es war eine ungewöhnliche und bislang einmalige Aktion: Am Freitag entschieden die Verantwortlichen des Gymnasiums Kevelaer, den Termin für die Vorabitur-Klausur kurzfristig auf Sonntag vorzuverlegen. „Wir wussten da noch nicht, wie es in den kommenden Tagen weitergehen würde und haben uns daher zu diesem Schritt entschlossen“, berichtet Schulleiter Karl Hagedorn. Wie sich wenig später herausstellte, war es genau die richtige Entscheidung. Denn am Dienstag zum geplanten Termin hätten die Arbeiten gar nicht mehr geschrieben werden können.

So kam es im 60. Jahr des Gymnasiums zu der einmaligen Situation, dass 67 Schüler und einige Lehrer tatsächlich am Sonntag um 10 Uhr in die Schule kamen. In drei Großräumen brüteten die Jugendlichen über ihren Klausuren. Zur Sicherheit waren die Tische weit auseinandergestellt. Ohnehin ist es bei so wichtigen Arbeiten üblich, dass Schüler einzeln am Tisch sitzen. Durch das Vorziehen der Arbeiten ist jetzt doch möglich, dass die kommenden Abi­turienten vor den Osterferien noch ihre Zulassung bekommen. Wäre die Klausur ausgefallen, hätte das große Probleme im weiteren Verfahren gegeben. Die Verantwortlichen hatten den Sonntag gewählt, weil die Schüler durch ein Vorziehen auf den Samstag noch einen Tag weniger zur Vorbereitung gehabt hätten. „Wir waren auch sehr erleichtert, dass alle Schüler am Sonntag gekommen sind“, sagt Hagedorn. Bislang geht er davon aus, dass auch die Abiturklausuren wie geplant geschrieben werden können. Die erste Arbeit im Fach Biologie soll nach den Osterferien am 21. April stattfinden.

Während am Sonntag 67 Schüler über den Klausuren schwitzten, kam am Montag kein einziges Kind zum Gymnasium. Daher war auch keine Betreuung nötig. Man werde abwarten, wie sich das in den kommenden Tagen entwickelt. Die Lehrer entwickeln eigene Aufgaben und Arbeitsblätter, die die Schüler von der Homepage laden können. Das soll regelmäßig aktualisiert werden. So erprobe man neue Wege des Lernens. Die Schüler können etwa in Mathe ihre Ergebnisse einscannen oder abfotografieren und dem Lehrer zur Kontrolle schicken. Es sei auch im Sinne der Eltern und Kinder, dass es regelmäßig Aufgaben gebe. „Ich denke, sonst fällt allen irgendwann die Decke auf den Kopf“, so der Schulleiter.

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