Kevelaer Grüne kämpfen weiter gegen Airport

Kevelaer · Die Grünen in Kevelaer lehnen auch nach der Einigung des Airports Weeze mit den letzten Klägern von "Stopp Laarbruch" den Flugbetrieb auf dem ehemaligen Militärflughafen in Weeze ab. "Unsere Meinung hat sich nicht geändert", erklärte Grünen-Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Kandolf gestern. "Wir halten den Airport für überflüssig. Er kostet viel Geld und ist keine Jobmaschine." Kandolf bedauert, dass der Eindruck entstanden sei, die Fluglärmgegner seien "gekauft worden".

Am 14. August war bekannt geworden, dass sich der Airport Weeze und die letzten Kläger von "Stopp Laarbruch" geeinigt hatten. Die Klagen werden zurückgezogen, dafür zahlt der Flughafen an die Mitglieder des Vereins insgesamt rund 600 000 Euro. Das würde für jedes Mitglied etwa 5000 Euro bedeuten. "Diese Summe reicht natürlich nicht aus, um beispielsweise die Wertminderung der Grundstücke zu ersetzen", bemängelt Karl-Heinz Kandolf. "Was uns jedoch interessiert, ist die Frage, wer dieses Geld eigentlich zahlt: Herr Buurman als Eigentümer oder die Flughafengesellschaft und damit letztlich der Steuerzahler?"

Am Geld gescheitert

Der juristische Kampf gegen den Flughafen sei am Geldmangel gescheitert, beklagen Kevelaers Grüne. Ein neuer Prozess gegen die von der Bezirksregierung geänderte Betriebsgenehmigung (RP berichtete mehrfach) sei für die Kläger nicht bezahlbar. "Die Bezirksregierung sitzt einfach am längeren Hebel", bedauert Grünen-Mitglied Miriam Etzold.

Kevelaers Grüne wollen den Kampf gegen den Flugbetrieb auf Laarbruch nun "mit politischen Mitteln" weiterführen, kündigt Kreistagskandidat Ulrich Hünerbein-Ahlers an. Es gebe zwar unter den Kreisgrünen auch abweichende Stimmen, doch sei die Mehrheit gegen den Airport. Vor allem lehne man eine "weitere finanzielle Unterstützung des privaten Eigentümers mit Steuergeldern" ab.

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(RP)
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