Kevelaer Große Unterhaltung bei "Stunk unplugged"

Kevelaer · Zum Auftakt des Jahresprogramms der Reihe "Kabarett unterm Dach" in Kevelaer hatte Organisator und Ensemblemitglied Bruno Schmitz ins Bühnenhaus zu "Stunk unplugged" eingeladen. Als "dreckiges Dutzend" stellte Moderator Reiner Rübhausen ehemalige und aktuelle Stunker vor. Diese fassten Markantes zusammen aus inzwischen 31 Jahren seit der ersten Stunksitzung als bissig-kabarettistisch gesetzten Kontrapunkt zum organisierten rheinischen Karneval.

 Bruno Schmitz ist Gastgeber von "Kabarett unterm Dach".

Bruno Schmitz ist Gastgeber von "Kabarett unterm Dach".

Foto: Endermann

Tagesaktuell und mit einer deftigen Prise Lokalkolorit moderierte Rübhausen die einzelnen Stücke an. In Kevelaer, "dem Ort der Mariechen-Erscheinung", analysierte Rübhausen die jüngsten Wahlergebnisse im Osten Deutschlands, leitete über zu einen Stück aus dem Programm der vergangenen Session, in der die letzten liberalen Politiker im Deutschen Bundestag als "anonymes liberales Terrorkommando" das Bühnenhaus erstürmten. Die "lästijen Wutbürger", forderten auf zu "Mettoch statt Veggieday", "Frauenquote auch für Männer" oder "macht Geldern zum Wallfahrtsort". Rübhausen amüsierte sich, dass "Wut-Schunkeln wirklich etwas bewegen kann".

Weitere kleine "Appetithäppchen" aus den Stunksitzungen setzten die Stunker ihrem Publikum mit zeitlosen Zerrbilder vor. Eine Karnevals-App, Speed-Meditation und Tempo-Tantra, Szenen aus dem Sanitätsbereich des Gürzenichs, Nackt-Putzen der Raumpflegerinnen Roswitha und Erika. Nicht zu vergessen der mit goldenen Flügeln ausgestattete Marcel Reich-Ranicki im Zwiegespräch mit Gott.

Wie lange die politische Brisanz andauern kann, war an weiteren alten Beiträgen zu erkennen: traumatisierte Afghanistan-Soldaten und ein urlaubendes Paar, das Bootsflüchtlinge beobachtet. Wie immer nicht fehlen durften die Abschlusslieder einer jeden Sitzung im Kölner E-Werk. Insgesamt ein kurzweiliger Kabarett-Abend mit den Stunkern aus der Domstadt, die mit ihrem Ensemblemitglied Bruno Schmitz einen charakteristischen Startpunkt des Jahresprogramms setzten.

(mk)
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