Weeze Goch leistet Widerstand gegen Windkraft-Pläne

Weeze · Die Planung von Flächen für Windenergie ist vor allem zwischen benachbarten Kommunen ein Politikum: Die Gocher sind gegen Pläne aus Weeze und Kranenburg. Einzelvorhaben könnten aber klappen.

 Die Idylle trügt: Das Thema Windkraft wird in Kevelaer und Weeze und seinen Nachbarn heiß diskutiert.

Die Idylle trügt: Das Thema Windkraft wird in Kevelaer und Weeze und seinen Nachbarn heiß diskutiert.

Foto: jaz

In der Region regt sich bei der Planung von Windkraftanlagen regelmäßig Protest. Zuweilen sogar von politischer Seite. Ein Beispiel ist die avisierte Errichtung von "Konzentrationszonen für Windenergie in Weeze". Im Sommer vergangenen Jahres sprachen sich Gochs Bau- und Haupt-Ausschuss mit großer Mehrheit dagegen aus, dass zwei der vier für Windparks in Weeze vorgesehenen Teilbereiche in unmittelbarer Nähe zum Gocher Stadtgebiet realisiert werden. Konkret ging (und geht) es dabei um die etwa 20 Hektar große Zone am Höster Feld (zwischen Uedemer Straße und A 57) und die Zone Baaler Bruch mit einer Größe von knapp 140 Hektar. Eine Dringlichkeitsentscheidung wurde beschlossen, und kurz darauf erhielt die Nachbarkommune Post aus Goch. Darin wurde Weeze gebeten, die "nicht interkommunal abgesprochene" Planung noch einmal "zu überdenken". Was, sofern überhaupt geschehen, ohne Folgen blieb.

Ein weiteres Windkraft-Großprojekt wird derzeit in Kranenburg vorangetrieben, ganz in der Nähe des an Kessel und Asperden grenzenden Kartenspielerwegs. Auf einer Länge von fünf Kilometern sollen rechts und links des Weges in einem Korridor von 400 Metern zwischen zehn und 15 Anlagen errichtet werden. Narbenhöhe 150, Gesamthöhe 200 Meter.

Hier hat bisher insbesondere die Gemeinde Gennep für Gegenwind gesorgt, die sich laut einem an die Gemeinde Kranenburg gerichteten Schreiben "mit allen negativen Auswirkungen in den Bereichen Umwelt, Landschaft und Belästigung konfrontiert" sieht. Auch Gennep prangert die fehlende Einbeziehung des kommunalen Nachbarn in die Pläne an.

Jetzt hat sich die Gocher ZIG-Partei ebenfalls vorsorglich gegen das Kranenburger Projekt positioniert. Ludwig Kade, stellvertretender Fraktions-Vorsitzender der ZIG, sagte mit Blick auf das Vorhaben am Kartenspielerweg: "Wir teilen die Einschätzung des Kranenburger Bürgermeisters nicht, dass es noch genügend Zeit geben wird, sich einzubringen", so Kade. Vielmehr solle man schon jetzt Stellung beziehen. Das erwarte Kade übrigens auch von der Gocher Politik.

Weniger öffentlichkeitswirksam gehen da meist Einzelvorhaben wie jene, die derzeit in Pfalzdorf geplant sind, über die Bühne. So liegen derzeit die Dokumente über zwei geplante Windkraftanlagen, eine auf einem Feld östlich der Kalkarer Straße (wir berichteten), eine weitere zwischen der Kuhstraße und der Schiefe-Hansen-Straße im Rathaus der Stadt Goch aus. Sie sind noch bis zum 11. beziehungsweise 25. März einsehbar. Bis zu diesen Terminen sind auch noch Einwendungen gegen die Vorhaben möglich.

Das Windrad an der Kalkarer Straße soll eine Narbenhöhe von 64 Metern haben, das zweite von 85 Metern. Antragsteller sind eine Firma aus Bordelum (Schleswig-Holstein) und ein Unternehmen aus Bedburg-Hau. Zu einem Politikum dürften diese beiden Projekte aber wohl nicht werden.

(RP)
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