Weeze Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Weeze · Auf der Kriegsgräberstätte war Weihbischof Wilfried Theising der Festredner.

 Zum Abschluss der Gedenkfeier auf der Weezer Kriegsgräberstätte spielte der Musikverein die Nationalhymne.

Zum Abschluss der Gedenkfeier auf der Weezer Kriegsgräberstätte spielte der Musikverein die Nationalhymne.

Foto: Gerhard Seybert

"Die Sinnlosigkeit von Krieg ist nirgendwo so deutlich wie auf einer Kriegsgräberstätte", sprach gestern Weezes Bürgermeister Ulrich Francken, Vorsitzender des Ortsverbandes Weeze des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, während der Gedenkstunde zu den Abordnungen örtlicher Vereine und Angehörige von Gefallenen. Sie hatten oft den Gedenktag zum Anlass genommen, die weite Anreise zur Kriegesgräberstätte im Totengedenken auf sich zu nehmen.

Festredner Weihbischof Wilfried Theising sensibilisierte am "Tag für die Toten" dafür, sich einmal vor Augen zu führen, was die Menschen während des Krieges durchlitten haben müssen — Ängste, Schmerz und Sorgen in den Familien. "Zu viele haben gar kein Grab gefunden", erinnerte der Weihbischof an die Kriegshandlungen und daran, dass Millionen Opfer in den Konzentrationslagern verbrannt worden waren.

Die Erkentnis erschüttere, beschäme und irritiere ihn, dass es auch Christen waren, die das getan haben. Umso größer schätzt Theising die Bedeutung von Gegenwart und Zukunft als Chance ein: "Wir alle sollen aus der Geschichte lernen und uns als Friedensstifter aktiv einsetzen für ein gutes Miteinander."

Dass sich die Jugend mit dem Sterben und Leid der Kriege auseinandersetzt, beschrieben elf Jugendliche vom "Wellenbrecher" in Weeze unter der Leitung von Bariye Altun. "Wir alle sitzen im gleichen Boot", lautete deren Vortrag aus der Feder von Phil Bosmans. Weezes Pfarrer Klaus Martin Niesmann hob das Beten als Brücke von der Erde zum Himmel hervor. Der MGV Weeze intonierte anschließend "Dieses Wort heißt Frieden, das die Freiheit bestimmt". Nach der Kranzniederlegung hallte das Trompetensolo "Ich hatte einen Kameraden" über den Friedhof. Als letzten Teil der Gedenkfeier spielte der Musikverein Weeze die Nationalhymne. Ulrich Francken gab den Anwesenden ein Zitat in Erinnerung an Theodor Heuss, der die Weezer Kriegsgräberstätte 1950 eröffnete, mit auf den Heimweg: "Sorgt Ihr, die Ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibe. Frieden zwischen den Menschen, Friede zwischen den Völkern."

(mk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort