Interview: Rp Und Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze Präsentieren Menschen, Die Unsere Region Bewegen (8) Für Schüler richtige Ausbildung finden

Kevelaer · Pädagoge Winfried Janssen erfand vor 25 Jahren mit dem Handwerk und der Sparkasse für Kevelaer den Berufs-Info-Treff. Auch heute noch bietet die Veranstaltung dem Nachwuchs Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz.

 Initiator mit guten Kontakten: Winfried Janssen.

Initiator mit guten Kontakten: Winfried Janssen.

Foto: seybert

Kevelaer Als "Wellenbewegungen" bezeichnete Winfried Janssen unter anderem das, was sich in den vergangenen 25 Jahren auf dem Ausbildungsmarkt ereignet hat. Der Pädagoge kann das gut beurteilen, denn in diesem Jahr findet in Kevelaer genau der 25. Berufs-Info-Treff der Sparkasse statt.

Der langjährige Rektor der Theodor-Heuss-Hauptschule in Kevelaer und heutige Pensionär erinnert sich noch gut an die Anfänge. "Anfang der 1990er Jahre war vor allem die Groß-Industrie - zum Beispiel Bayer in Uerdingen oder Thyssen-Krupp im Ruhrgebiet - hinter unseren Schülern her, um sie als Auszubildende zu gewinnen", berichtet Janssen. Da er schon immer gute Kontakte zum heimischen Handwerk hatte, wurde dem engagierten Lehrer schnell klar, dass durch Lockangbote der Großindustrie die heimische Wirtschaft in Sachen Azubis zu kurz kommen würde.

 Seit 25 Jahren hilft der Berufs-Info-Treff dem Nachwuchs, den passenden Berufsweg einzuschlagen.

Seit 25 Jahren hilft der Berufs-Info-Treff dem Nachwuchs, den passenden Berufsweg einzuschlagen.

Foto: Seybert

Janssen pflegte seit etwa der 1970er Jahre gute Kontakte zum heimischen Handel und Gewerbe. Dies geschah bereits frühzeitig durch die Berufspraktika, die schon damals in der Kevelaerer Hauptschule angeboten wurden. "Schnell war der Kontakt zu Heinz Smets, dem heutigen Kreishandwerksmeister, hergestellt", blickt Janssen zurück. Doch diese Kontakte halfen an sich noch nichts. "Wir benötigten außerdem noch einen wirtschaftlich starken Partner mit Kontakten zu heimischen Betrieben und Schulen, der außerdem über entsprechende Räume verfügte, um einer großen Zahl von Schülern die entsprechenden Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten zukommen zu lassen."

Durch die guten Kontakte zur örtlichen Sparkasse und speziell zum Marketingchef Jochen Rademacher fiel die Wahl schnell auf das Bankinstitut am Peter-Plümpe-Platz. Eine erste Befragung bei den Schülern habe, nach Auskunft von Janssen, eine sehr positive Resonanz auf den ersten Berufs-Info-Treff ergeben. Was sich in all' den Jahren nicht geändert hat. Und zwar nicht nur beim Nachwuchs. "In diesem Jahr bereite ich mit meinem Mitarbeiterteam zum 25. Mal den Berufs-Info-Treff als Forum für die heimische Wirtschaft und die Schulen in Kevelaer vor - dies erfüllt mich schon mit Stolz", wie Jochen Rademacher, Leiter Steuerung/Marketing, offen zugibt.

Janssen erinnert sich noch genau an die Anfänge im Jahr 1990. Es war der Samstag, 8. September, als etwa zwei Dutzend Berufssparten ihre Berufsbilder den Jugendlichen in der Sparkasse Kevelaer darlegten. Auch die Art der Präsentation hat sich erheblich gewandelt. Früher saßen die Berater meist nur einfach an einem Tisch, vielleicht noch mit einem Schild mit Namen und Berufsart versehen. Heute gibt es komplette Stände mit moderner Präsentationstechnik.

"Eine Berufsberatung der heutigen Agentur für Arbeit - damals noch Arbeitsamt genannt - war jedoch von den ersten Anfängen dabei", berichtet der Initiator. Doch die Schulformen, aus denen die Schüler kamen beziehungsweise kommen, haben sich mittlerweile verändert. Die Hauptschulen laufen aus. Bald kommen die Interessenten aus der Gesamt- beziehungsweise Sekundarschule.

"Auch die Ziele der jungen Jobsuchenden sind heute anders gelagert", schätzt der ehemalige Schulleiter die aktuelle Situation ein. Er meint, dass derzeit nur noch etwa 30 Prozent der Schulabgänger direkt in eine Ausbildung möchten. Andere würde sich lieber erst noch einmal zum Beispiel an anderen Schulen weiterbilden.

Und dann kommt Winfried Janssen noch einmal auf seinen Hinweis mit den "Wellenbewegungen" zu sprechen: "Während anfangs die Groß-Industrie junge Auszubildende suchte, waren zwischenzeitlich Ausbildungsplätze absolute Mangelwaren. Und heute gibt es teilweise die Situation, dass heimische Betriebe wieder Auszubildende suchen, um einem gewissen Fachkräftemangel vorzubeugen."

Übrigens - schon mal zum Vormerken: Der 25. Berufs-Info-Treff in der Sparkasse Kevelaer findet am Samstag, 29. November, von 8.30 bis 12 Uhr statt.

(RP)
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