Kevelaer Für Blitzeis und Schnee gewappnet

Kevelaer · Die Streugut-Silos von Weeze und Kevelaer sind noch vom vergangenen Winter gut gefüllt. Sobald Salz verbraucht wird, bestellen die Bauhofleiter Nachschub. Mitarbeiter testen Straßen ab morgens um drei, um bei Bedarf auszurücken.

 Peter Smits vom Bauhof Weeze macht sich keine Sorgen: Das Silo ist gut gefüllt, von ihm aus kann der Winter kommen.

Peter Smits vom Bauhof Weeze macht sich keine Sorgen: Das Silo ist gut gefüllt, von ihm aus kann der Winter kommen.

Foto: Gerhard Seybert

Sternengucker hätten eigentlich damit rechnen müssen: Bei klarem Himmel am Abend und fallenden Temperaturen kann es im November morgens schon winterlich sein. Wer gestern früh los musste und keine Garage hat, kam nicht umhin, Eis zu kratzen. Minus ein Grad zeigte das Thermometer am frühen Morgen, und auch um acht Uhr waren Pfützen und Scheiben noch zugefroren. Einer, der um die Zeit längst den "Wintertest" hinter sich hatte, ist Johannes Baaken. Der Leiter des Kevelaerer Betriebshofs steht jeden Morgen um vier Uhr auf und testet den Zustand der Fahrbahn vor seiner Haustür.

"Gestern Morgen hat es zwar gefroren, bei klarem Himmel, keinem nächtlichen Regen und frischem Wind waren die Straßen jedoch trocken und deshalb auch nicht glatt", erklärte er der RP. So musste er den Schlaf der Bereitschafts-Mannschaft nicht stören. "Die Hälfte des Teams hat während der Wintermonate Bereitschaft. Wenn gestreut werden muss, rufe ich die Kollegen zur Arbeit." Seit dem 1. November funktioniert das so — bislang ohne Streueinsatz.

Wenn der aber nötig wird, ist das auch kein Problem. Zumindest ist genügend Salz im Silo und zusätzlich in der neuen Gerätehalle. Die ist gerade pünktlich zum Saisonwechsel fertig geworden. "Wir haben alles, was wir für den Sommer und die Veranstaltungen benötigen, in der neuen Halle eingelagert, außerdem zusätzliches Salz als Schüttgut und in Säcken." Rund 150 Tonnen Streugut sind für fünf erste Wintertage vorrätig. Sobald ein Teil davon verwendet wird, bestellt Baaken neues. Er versichert: "Mit Knappheit wie vor einigen Jahren ist nicht zu rechnen. Die Händler rufen täglich an und wollen verkaufen."

Peter Smits, der Leiter des Weezer Bauhofs, ruft seine Leute (abwechselnd) schon morgens um drei Uhr aus dem Bett. Der stark befahrene Willy-Brandt-Ring, über den viele Lkw rollen und der nicht zuletzt Flughafen-Zubringer ist, muss frei sein. "Früher ist an der leichten Steigung dort mancher Lastwagen hängen geblieben, wenn es glatt war. Da beugen wir vor", sagt Smits.

Fünf Gruppen à zwei Männer bilden den Bereitschaftsdienst in Weeze und reichen sich das Handy freitags weiter. Denn die Bürger erwarten auch am Wochenende eisfreie Straßen. Bislang durften die Mitarbeiter nach dem morgendlichen Test wieder in die Federn kriechen, weil der Frost noch auf sich warten ließ. Das kann schnell anders werden. "Der Wetterbericht sagt zwar für die nächsten Tage keinen Wintereinbruch voraus, mit Blitzeis muss man aber immer rechnen."

Das Silo am Bauhof jedenfalls ist zu zwei Dritteln gefüllt. "Das ist der Stand vom Ende des vergangenen Winters. Wenn die Hälfte raus ist, bestelle ich online Nachschub." Zwei Lkw-Ladungen passen rein in den Vorratsbehälter, kleinere Lieferungen wären zu teuer. "Vielleicht wäre das Salz im August noch etwas günstiger gewesen, aber ich muss es auch lagern können", weiß der Weezer. Er rechnet mit 80 Euro pro Tonne für das Solvay-Salz. Produziert wird es heute von der Rheinberger Firma Esco, auf deren Qualität und Zuverlässigkeit sich auch die Kevelaerer verlassen.

(RP)
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