Kevelaer Fünf junge Weezer für Raubüberfälle verurteilt

Kevelaer · Gleich fünf Männer aus Weeze im Alter von 18 bis 21 Jahren füllten gestern mit ihren Strafverteidigern die Anklagebank vor der 7. großen Jugendkammer des Landgerichts Kleve. Für schuldig befand der vorsitzende Richter Christian Henckel alle fünf. Sie hatten die ihnen vorgeworfenen, teils schweren Straftaten eingeräumt.

Im Dezember 2014 hatten zwei der Verurteilten mit Hilfe einer Gaspistole eine Spielothek in Weeze überfallen und dort 1330 Euro erbeutet. Im Februar diesen Jahres machte sich einer der beiden erneut auf, um dieselbe Spielhalle auszurauben. Wieder zückte er die Waffe vor einer Angestellten und erpresste 600 Euro.

Bereits einen Tag zuvor führte einer der Heranwachsenden gemeinsam mit zwei weiteren die abstruse Idee aus, einen Raubüberfall in einem Lebensmitteldiscounter vorzutäuschen. Einer war als Auszubildender in dem Geschäft angestellt und auch für die Kasse verantwortlich. Die anderen beiden betraten den Laden und gaben vor, den Kassierer auszurauben. Damit das ganze echt wirkte, besprühten sie ihn mit einem Tierabwehrspray und hielten ihm eine Gaspistole an den Kopf. Der Komplize übergab dem Duo rund 1000 Euro aus der Kasse.

Die Kriminalpolizei kam schließlich auf die Spur der Täter, weil sie ein Handy eines der Verurteilten überwachte und die Täter bei dem Überfall auf die Spielothek orten konnte.

Einer der Verurteilten verhalf auch zur Aufklärung eines anderen Tankstellenraubs. Die Kammer bewertete unter anderem dies als einen mildernden Umstand.

So kamen drei der jungen Männer mit einer Bewährungsstrafe nach Jugendstrafrecht davon. Der Angeklagte, der nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt wurde, muss vier Jahre und sechs Monate hinter Gitter. Der fünfte erhielt zwei Jahre und drei Monate.

Richter Henckel stellte klar: "So harmlos, jugendlich war das alles nicht. Es handelte sich um schwere Straftaten."

(vdsa)
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