Kevelaer Friedrich Koch legt sein Ratsmandat nieder

Kevelaer · Dr. Friedrich Koch hat zum zweiten Mal für einen Paukenschlag in der Kevelaerer Politik gesorgt. Im Dezember verweigerte der CDU-Ratsherr dem Haushaltsentwurf 2007 seine Zustimmung. Am Donnerstagabend stimmte Koch wie versprochen zu, legte aber noch in der gleichen Sitzung sein Mandat nieder.

"Die fraktionsinternen Unstimmigkeiten sind nicht beigelegt worden", begründete Koch gestern auf Anfrage seine Entscheidung. Damit meine er die "Kommunikation meiner Person gegenüber". Vorwürfe gegen einzelne CDU-Vertreter äußerte Koch nicht.

"Nur positive Reaktionen"

"Eigentlich habe ich bis dato nur positive Reaktionen bekommen", sagte der einstige Ratsherr. "Auch von Leuten aus der Fraktion." Man habe seinen Schritt zwar bedauert, aber ansonsten Respekt geäußert.

Er habe Bürgermeister Dr. Axel Stibi am gestrigen Tag offiziell sein Mandat zurückgegeben und noch ein "intensives und freundliches Gespräch" mit ihm geführt, berichtete Koch. Ob er den Christdemokraten in Kevelaer verbunden bleiben wird, ließ der Ex-Ratsherr gestern offen. "Ich schaue erstmal und warte, bis sich die Wogen geglättet haben."

Wenn es nach CDU-Fraktionschef Stefan Jansen geht, gibt es keine Wogen zu glätten. Koch habe seine Entscheidung getroffen. "Wir richten nun den Blick nach vorne", sagte Jansen. Zu persönlichen Konsequenzen nach den beiden Blamagen um die Haushaltsentscheidung sehe er keinen Ansatz, sagte der Fraktionsvorsitzende. Die Vorgänge seien zwar "nicht normal", aber man solle auch die Frage stellen, wie Koch dadurch mit seinen Kollegen in der Fraktion umgehe.

"Stefan Jansen macht einen prima Job. Ihn trifft keine Schuld", erklärte gestern Dr. Frank Wackers, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes. "Wir haben uns bemüht, auf Friedrich Koch zuzugehen." Über Kochs Rücktritt sei er nicht vorher nicht informiert gewesen. "Ich fand es aber fair, dass er dem Haushalt zugestimmt hat."

Maaßen oder Aben?

Wer nun in den Rat nachrückt, ist noch unklar. Koch selber geht davon aus, dass sein Stellvertreter Mario Maaßen Ratsmitglied wird. Maaßen gehört dem Ortsverband Mitte an. Allerdings wird in politischen Kreisen auch dessen Vorsitzender Jürgen Aben als Nachfolger Kochs gehandelt.

(RP)
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