Kevelaer Freibad im spätsommerlichen Endspurt

Kevelaer · Die Saison war - wie das Wetter - bescheiden. Gerade mal 31 000 Badegäste haben in diesem "Sommer" Kevelaers Freibad besucht. Im vergangenen Jahr waren es 54 000. Knapp zwei Wochen sollen die Becken noch bereit stehen.

 Endlich wird das Wetter wieder besser - bis zum 14. September bleibt das Freibad geöffnet. Riesenrutsche und Sprungbrett für den Spaßfaktor gibt's auch.

Endlich wird das Wetter wieder besser - bis zum 14. September bleibt das Freibad geöffnet. Riesenrutsche und Sprungbrett für den Spaßfaktor gibt's auch.

Foto: Seybert

Wenn keine dicke Erkältung mehr dazwischenkommt - und wo soll die bei derart abgehärteten Menschen herkommen - werden viele von Kevelaers unverdrossenen Frühschwimmern in diesem Jahr ihr "100." schaffen. Nicht das Lebensjahr ist gemeint, sondern der 100. Besuch des Kevelaerer Freibads. Dass der Sommer wie so oft am Niederrhein seinen Namen kaum verdiente, stört die Dauerschwimmer nicht. Sie kommen, ob es regnet oder stürmt. Die Aussicht auf ein paar warme Tage zum Ende der Saison stimmt Helga Opgen-oorth, Brigitte Franssen und viele andere Gesundheitsbewusste natürlich besonders froh. Das Bad soll bis zum 14. September offen bleiben - täglich von 10 bis 20 Uhr, bei bescheidenem Wetter zumindest bis 14 Uhr.

Deutlich weniger Schwimmer als im sehr guten vergangenen Jahr hat Schwimmmeister Helmut Langenberg in dieser Freibadsaison bisher gesehen. "Rund 31 000 Besucher waren seit Mai hier, in der Saison 2013 waren es 54 000", hat er gezählt. "Wenn das Wetter jetzt hält, kriegen wir vielleicht noch mal 1000 dazu. Aber die meisten Leute haben inzwischen einfach mit dem Sommer abgeschlossen." Obwohl das Wasser, das seit der Saison 2013 durch ein Blockheizkraftwerk erwärmt wird, niemanden schrecken muss. "Es ist ja fast immer wärmer als die Luft", stellt Langenberg fest.

Das Problem, das jeder seiner Berufskollegen kennt: Die Menschen denken erst an einen Freibadbesuch, wenn schon seit mindestens drei Tagen die Sonne scheint. "Und solche stabilen Lagen haben wir in diesem Jahr kaum gehabt", sagt Langenberg. Wenn die Wetterdienste jetzt zumindest bis zum Wochenende angemessenes Spätsommerwetter vorhersagen, ist das schon viel. Nach Auskunft des leitenden Schwimmmeisters fehlten im Bad an der Dondert in den vergangenen Monaten insbesondere die Kinder. Erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viel der Bäderverein, unterstützt durch Sponsoren, auf dem Gelände investiert hat in Riesenrutsche oder Beachvolleyball-Anlage. Die langen Schulzeiten mögen (außerhalb der Ferien) eine Begründung sein; andere nachvollziehbare Gründe kann Langenberg sich nicht vorstellen.

Oder liegt es an den Eltern, die keine Lust auf Schwimmbad haben? Zumindest Grundschüler kommen ja normalerweise noch nicht allein. Und wer schon mal das Familienschwimmen im Hallenbad besucht hat, weiß, dass es auch da kaum mal eng wird im Wasser. Dennoch spart der Bäderverein bekanntlich weiter für ein Lehrschwimmbecken. Noch in diesem Jahr, heißt es, soll die Politik darüber entscheiden, ob es gebaut wird. Schulen und Vereine jedenfalls sind froh über jede Stunde Schwimmzeit.

(RP)
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