Weeze Francken machtlos gegen EC-Automat

Weeze · Weezes Bürgermeister Ulrich Francken hat auf die Berichterstattung der Rheinischen Post vom vergangenen Donnerstag reagiert. Er hat dem Leiter der Selbsthilfegruppe Spielsucht, Bernd Wischermanns, erklärt, keine rechtliche Handhabe zu haben, den Geldautomaten neben der Spielhalle zu verbieten.

Wischermanns dürfe aber gerne im Rathaus Infomaterial auslegen und sei auch eingeladen, in Weeze wie schon in Kevelaer eine Selbsthilfegruppe ins Leben zu rufen. Die Verwaltung werde sich gerne bemühen, ihm bei der Suche nach einem Versammlungsort zu helfen.

Am Dienstag, 2. April, bietet die Gruppe Kevelaer im Generationenhaus der evangelischen Kirche an der Brunnenstraße ab 19 Uhr einen Filmabend zum Thema mit dem Titel "Nichts geht mehr" an. Der Film beleuchtet den Weg zur Spielsucht und wie schwierig es ist, davon wieder loszukommen — möglichst, bevor die soziale Stellung kaputt, die Gesundheit hin und die Familie zerrissen ist. Jeder ist eingeladen.

Bernd Wischermanns war selbst schwer spielsüchtig. Krank und arbeitsunfähig ist er dabei geworden, mehrere Therapien waren nötig, bis er mit der Abhängigkeit umzugehen lernte. Erst eine Langzeittherapie hat dem Weezer soweit geholfen, dass er heute glaubt, sogar anderen Gefährdeten helfen zu können. Seine Kevelaerer Selbsthilfegruppe kam bisher einmal an der Jesus-Christus-Kirche zusammen und steht vor ihrem zweiten Gruppenabend. "Wir treffen uns am 1. und 3. Dienstag im Monat um 19 Uhr."

Wischermanns hält sehr viel von Gesprächen und Erfahrungsaustausch der Betroffenen untereinander, weiß aber, dass sie professionelle Hilfe wie Suchtberatung und Therapie nicht ersetzen kann. Wer das Gefühl habe, seine Lust am Geldspiel nicht mehr im Griff zu haben, solle unbedingt Kontakt zur Drogenberatungsstelle der Caritas aufnehmen.

Kontakt zu Bernd Wischermanns ist auf folgenden Wegen möglich: Telefon 0152 08430042 oder E-Mail nichts.geht.mehr@web.de

(nik)
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