Diskussion um den Flughafen Grüne: Kein „weiter so“ beim Airport Weeze

Weeze · Die Grünen fordern erneut, dass ein Konzept für die Nutzung des Flughafen-Areals erstellt wird. Die Anlage könnte den Steuerzahler sonst teuer zu stehen kommen.

 Die Grünen glauben nicht, dass der Flughafen dauerhaft betrieben werden kann.

Die Grünen glauben nicht, dass der Flughafen dauerhaft betrieben werden kann.

Foto: dpa/Arnulf Stoffel

In den letzten Tagen überschlagen sich die Ereignisse bei Ryanair. Wie berichtet, hatte die Airline nach Streit mit der Pilotengewerkschaft gedroht, die Basis in Weeze zu schließen. Inzwischen heißt es, man überdenke das noch.

Für die Grünen in Weeze wird eine dauerhafte Fortführung des Flugbetriebs auf Laarbruch immer unwahrscheinlicher. „Sah es zunächst noch so aus, als würde der Abzug von Stationierungen auf Regionalflughäfen ein Druckmittel in der Tarifauseinandersetzung sein, häufen sich nun die Hinweise, dass Ryanair vielmehr seine Unternehmensstrategie überdenkt und sich grundsätzlich auf die großen Flughäfen konzentrieren möchte“, heißt es in der Mitteilung der Partei.

Sollten die Flugzeuge abgezogen werden und Ryanair Weeze nicht mehr anfliegen, bedeute dies unweigerlich das aus des Flugbetriebs auf Laarbruch. Mit zwei wöchentlichen Flügen von Corendon Air ließen sich die Kosten zukünftig nicht decken, auch wenn von Seiten der CDU weiterhin die Bereitschaft bestehen sollte, Millionen an Steuergeldern in den Betrieb zu pumpen.

„Zweifelsohne muss die weitere Entwicklung abgewartet werden, aber dessen ungeachtet ist es jetzt Aufgabe der Politik, sichernde Maßnahmen für 90 Arbeitsplätze bei der Flughafen Niederrhein GmbH und die vielen Arbeitsplätze der auf Laarbruch angesiedelten Gewerbebetriebe zu ergreifen“, so die Grünen. Es müsse Klarheit geschaffen werden, wie die vor 20 Jahren in den Bebauungsplan aufgenommene Flughafenaffinität beseitigt werden kann und unter welchen Voraussetzungen das erfolgreiche Gewerbegebiet zu weiterem Wachstum kommt und eventuell auch für den Bereich Freizeit und Tourismus geöffnet werden kann.

In der Ratssitzung hatte die Fraktion den Antrag gestellt, ein wissenschaftliches Institut zu beauftragen, genau hierzu ein Konzept zu erstellen. Dies wurde von der Mehrheit abgelehnt. Jetzt sei aber spätestens für jeden sichtbar, dass ein stures „weiter so“ in die wirtschaftliche Katastrophe führen wird und den Steuerzahler teuer zu stehen kommt.

(RP)
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